PL: Kane rettet Spurs - Newcastle, Arsenal und Liverpool siegen

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Mehr
Anzeige
Anzeige
Anzeige
PL: Kane rettet Spurs - Newcastle, Arsenal und Liverpool siegen
Aktualisiert
PL: Kane rettet Spurs - Newcastle, Arsenal und Liverpool siegen
PL: Kane rettet Spurs - Newcastle, Arsenal und Liverpool siegenProfimedia
Keine Verschnaufpause - auch nicht für etliche WM-Teilnehmer. Der Boxing Day hält traditionell nicht nur englische Fußballfans in Atem. Antonio Conte gab zumindest den Finalteilnehmern Hugo Lloris und Cristian Romero eine Auszeit, die restlichen Stars der Spurs mussten sich beim 2:2 (1:0) gegen den Brentford bereits im Premier League-Alltag beweisen. Liverpool startete mit einem 3:1 (2:0) erfolgreich aus der WM-Pause, auch Arsenal zeigte sich beim 3:1 (0:1) über West Ham unbeirrt. Newcastle und Brighton hielten den altbekannten Aufwärtstrend bei. Wolverhampton gelang ein wichtiger Befreiungsschlag beim FC Everton. Crystal Palace kassierte beim 0:3 gegen Fulham eine deftige Niederlage und zwei Ausschlüsse.

Angeführt wurde das Aufgebot der Tottenham Hotspurs von Englands Kapitän Harry Kane und seinem südkoreanischen Sturmpartner Heung-min Son. Mit Pierre-Emil Höjbjerg und Ivan Perišić standen zwei weitere WM-Stars in der Startelf. Letztgenannter hatte besonders wenig Zeit zum Regenerieren, erst vor neun Tagen hatte er in Katar das Spiel um Platz drei über die volle Distanz absolviert. Der Premier League-Spielplan ist erbarmungslos. Tottenham zielte in Brentford auf drei Punkte ab. Größtes Diskussionsthema beim Team von Thomas Frank war nicht das Turnier in Katar, sondern Ivan Toney: gegen Brentfords Topscorer führt die FA Ermittlungen, er soll in 262 Fällen gegen Wettregularien verstoßen haben.

Deutscher Janelt bringt Außenseiter in Führung

Der FC Brentford musste Tottenham erwartungsgemäß das Spiel überlassen, die Führung erzielte jedoch das Heimteam. Der gebürtige Hamburger Vitaly Janelt hatte sich während des ersten guten Spielzugs für den richtigen Laufweg entschieden, Lloris-Ersatz Fraser Forster hatte die Kugel gefährlich abprallen lassen, Janelt musste nur mehr einschieben (15. Minute). Bis zur Pause konnte sich Contes Mannschaft nicht zurück ins Spiel kämpfen, kurz vor dem Halbzeitpfiff erzielte Toney das vermeintliche 2:0 - der VAR schaltete sich korrekterweise ein, strafbares Abseits, nur 1:0 zur Pause.

Im zweiten Spielabschnitt präsentierten sich die Spurs weiterhin lange unsicher. Innenverteidiger Dier verschuldete durch einen technischen Fehler einen Eckstoß, nachdem dieser aufgeführt worden war, stand es bereits 2:0 - ausgerechnet Ivan Toney hatte den richtigen Riecher bewiesen, am langen Pfosten in den Ball preschend, erzielte er sein elftes Saisontor (54. Minute).

Die Spurs gaben sich nicht geschlagen. Harry Kane setzte einen entscheidenden Impuls, in Minute 65 verwertete er sehenswert eine Flanke von Teamkollege Lenglet. Auf der Gegenseite hätte Bryan Mbeumo fast die Spurs-Hoffnungen auf ein erfolgreiches Comeback jäh beendet. Seine Großchance fand nicht den Weg ins Netz, stattdessen hämmerte Höjbjerg nach Gestocher im Brentford-Strafraum humorlos ins Netz (71.). In der Folge tat Tottenham viel, um zum Ausgleich zu kommen - ein offenes und höchst unterhaltsames Spiel entwickelte sich, welches dem Publikum aber keine weiteren Treffer bescherte. Der Sprung auf Platz drei blieb den Spurs somit vorerst verwehrt.

Newcastle und Brighton setzen Siegeszug fort

Mit Spannung war erwartet worden, ob Scheichklub Newcastle United die überraschend erfolgreiche Zeit aus den ersten 15 Runden fortsetzen kann. Die simple Antwort: Ja. Schon nach rund neunzig Sekunden war Leicester-Verteidiger Daniel Amartey dem Ex-Hoffenheimer Joelinton im Strafraum auf den Fuß gestiegen. Referee Gillett blieb keine andere Wahl, als auf den Punkt zu zeigen. Chris Wood brachte den Tabellendritten früh auf Siegesspur (3.). Die Magpies kontrollierten von Beginn weg das Geschehen, Miguel Almirón erhöhte bereits in der achten Minute auf 2:0 für die Gäste.

Leicester City wollte sich nicht beunruhigen lassen und sich durch geduldiges Passspiel dem Anschluss nähern - Joelinton vereitelte den Plan mit einem wuchtigen Kopfball in der 32. Minute. Im zweiten Spielabschnitt verlor das Duell an Fahrt, die Entscheidung war bereits gefallen. Das Team von Trainer Brendan Rodgers schien zunehmend uninspiriert über den Platz zu laufen, ein gedankenloser und völlig harmloser Distanzschuss von Ndidi in Minute 88 stellte die letzte Torchance für enttäuschende Foxes dar.

Mit Brighton & Hove Albion überzeugte auch das zweite Überraschungsteam. Mit dem FC Southampton hatten die Seagulls keine Probleme. Adam Lallana stellte nach 14 Minuten per Kopf auf 1:0 für Brighton, in der Folge bedienten die Gäste sämtliche offenen Räume deutlich klüger als der Tabellenvorletzte. Ein Eigentor (35.) sorgte schon vor der Pause für klare Verhältnisse.

Nach dem Wiederbeginn fand Southampton sofort die Chance auf den Anschlusstreffer wieder. Sämtliche Träume einer gelungenen Rückkehr der Saints beendete Solomon March aber in der 56. Minute auf wunderschöne Weise - im Stile Arjen Robbens dribbelte er zur Mitte, aus rund 18 Metern Entfernung zimmerte er das Spielgerät zum 3:0 aufs lange Eck. James Ward-Prowse vergab in der 71. Minute einen von Pascal Groß verschuldeten Elfmeter, drei Minuten später machte es der Saints-Kapitän aus dem freien Spiel heraus besser. Mehr als das 1:3 wollte nicht mehr gelingen.

Wichtiger Erfolg für Wolves

Weil Abstiegskandidat Wolverhampton beim FC Everton trotz frühen Rückstands noch einen knappen Auswärtserfolg erkämpfte, liegt Southampton nun am Tabellenende. Nach acht Minuten erzielte Yerri Mina das 1:0, Daniel Podence hauchte dem Tabellenletzten in der 22. Minute neues Leben ein. Sein portugiesischer Landsmann João Moutinho (36) hatte den Ball schön über die gegnerische Abwehr gechippt. Bevor sonst jemand den Geniestreich überrissen hatte, erzielte Podence schon den Ausgleich.

Lange roch es im Goodison Park nach Punkteteilung. Im europäischen Vereinsfußball haben endlose Nachspielzeiten mittlerweile Einzug gehalten, Wolverhampton kam das überaus gelegen. Rayan Ait Nouri erzielte in der fünften Minute der Nachspielzeit das für die abstiegsbedrohten Wolves unheimlich wichtige 2:1.

Der FC Fulham hatte bei Crystal Palace wenig Probleme - das Team von Patrick Vieira schwächte sich durch eine harte Herangehensweise selbst. Tyrick Mitchell war nach schwerem Foulspiel zurecht mit Rot vom Platz geschickt worden (34.). Kurz zuvor hatte Bobby Reid bereits den ersten Treffer für Fulham erzielt. Weil James Tomkins in der 57. Minute den gegnerischen Angreifer Aleksandar Mitrović ähnlich hart foulte, sah er völlig berechtigterweise seine zweite Gelbe Karte. Mit zwei Mann weniger entschied Fulham das Spiel problemlos für sich - Endstand 3:0 für die Gäste.

Klopps Liverpool schlägt Aston Villa

Teammanager Jürgen Klopp ist mit dem FC Liverpool gut aus der WM-Pause gekommen. Bei Aston Villa siegten die "Reds" mit 3:1 (2:0). Mohamed Salah, der mit Ägypten nicht in Katar vertreten war (5.), der niederländische Abwehrchef Virgil van Dijk (37.) und der 18-jährige Stefan Bajcetic (81.) trafen für Liverpool, das als Tabellensechster aber noch immer nicht im Soll ist.

Eine Traumkombination ließ Klopp früh jubeln. Trent Alexander-Arnold bediente maßgenau Andy Robertson, der technisch hochwertig den freistehenden Salah bediente. Dieser erzielte sein 172. Tor für die Reds seit 2017 und zog mit Klubikone Kenny Dalglish gleich.

Nach dem Seitenwechsel verlor Liverpool seine Dominanz, Ollie Watkins brachte mit seinem Anschlusstreffer in der 59. Minute die Spannung zurück.

Auch Arsenal erfolgreich

An der Spitze bleibt der FC Arsenal weiter unbeirrt. Beim ersten Besuch von Trainerlegende Arsene Wenger seit der Trennung im Sommer 2018 setzten sich die Gunners im Londoner Derby gegen West Ham United um Nationalspieler Thilo Kehrer mit 3:1 (0:1) durch und feierten den 13. Sieg im 15. Ligaspiel.

Bukayo Saka (53.), Gabriel Martinelli (58.) und Eddie Nketiah (69.) drehten den Rückstand durch Mohamed Benrahma, der in der 27. Minute vom Elfmeterpunkt getroffen hatte.