Der 28-Jährige hatte am 3. April 2024 bei einem Verkehrsunfall während einer Trainingsfahrt auf Teneriffa schwere Verletzungen erlitten. Zwischenzeitlich lag Kämna auf der Intensivstation. Sein bislang letztes Rennen bestritt er beim Etappenrennen Tirreno Adriatico im März vergangenen Jahres.
"Ich komme langsam dem Profiniveau wieder näher und bin damit sehr zufrieden. Ich hatte großen Rückstand, davon habe ich inzwischen einen guten Teil abgearbeitet", sagte Kämna, der auch auf einen Start bei der Tour de France im Sommer hofft: "Ein Ziel ist die Tour de France auf jeden Fall. Ich muss natürlich in der entsprechenden Form sein. Viele Dinge müssen richtig laufen, damit ich da eine Chance habe."
Körperliche Folgen des Unfalls spürt Kämna nicht, er könne sich frei bewegen, sagte der Tour-Etappensieger. Auch mental ist Kämna nicht blockiert: "Klar war ich am Anfang ein bisschen hypersensibilisiert. Ab der ersten Ausfahrt hat sich aber alles sehr vertraut angefühlt. Ich war sofort selbstbewusst auf dem Rad und nicht vor Angst erstarrt."
Kämna, der zur neuen Saison vom deutschen Team Red Bull-Bora-hansgrohe zu Lidl-Trek gewechselt ist, glaubt an die Rückkehr zu alter Stärke. "Ich habe im Training das Gefühl, dass ich mein altes Level wieder erreichen kann. Ich gehe optimistisch und mit einem echt guten Bauchgefühl in die Saison rein", sagte Kämna.
Seine Rolle in der neuen Mannschaft werde er aber noch finden müssen: "Ich gehe stark davon aus, dass ich bei Grand Tours auf Etappenjagd gehe oder bei einwöchigen Rundfahrten auf ein gutes Resultat im Gesamtklassement fahre. Es wird sich zeigen, wie der Wiedereinstieg dann ist."
Karriereende stand im Raum
Auch mit einem möglichen Karriereende befasste sich Lennard Kämna im Nachgang an seinen schweren Trainingsunfall. "Der Gedanke des Aufhörens war nie groß gereift, aber er wurde auf jeden Fall ganz doll angeguckt. So fair muss man sein, dass das dann auch erlaubt ist", sagte Kämna dem SID: "Ich habe versucht, dieses Thema lange aufzuarbeiten, damit ich mit Leidenschaft den Sport weitermachen kann und ich ohne Zweifel fahre."
Kämna war Anfang April 2024 während einer Trainingsfahrt auf Teneriffa in einen Verkehrsunfall verwickelt gewesen und erlitt schwere Verletzungen, die zwischenzeitlich auf der Intensivstation behandelt werden mussten. Sein Comeback peilt der 28-Jährige Ende März bei der Katalonien-Rundfahrt an.
"Die größte Hindernis war für mich, wieder den Alltag des Profisportlers aufzunehmen und auch die Bereitschaft zu haben, wieder Profisportler zu sein. Das hat einige Wochen im Sommer gedauert", sagte Kämna: "Ich habe körperlich wie auch mental ein bisschen Zeit gebraucht, um mir zu sagen, dass ich wirklich zu einhundert Prozent zurück in den Profi-Radsport möchte - mit all seinen Höhen, Tiefen und Risiken."
Angetrieben wurde Kämna während der Reha von einer "ganz großen inneren Motivation", wie der Profi vom Team Lidl-Trek sagte: "Da geht es auch nicht um Leistungssport. Da geht es darum, dass du dich ganz normal bewegen kannst und keine größeren Spätfolgen hast."
Trotz der langen Pause glaubt Kämna an eine erfolgreiche Rückkehr: "So lange wie jetzt war ich noch nie raus. Ich denke aber, dass ich grundsätzlich ein gutes Gespür für Rennen habe und glaube nicht, dass das komplett weg ist. Natürlich werde ich ein, zwei Rennen benötigen, um im Rennbetrieb anzukommen."