"Die Mannschaft ist nicht gut in die Saison gestartet. Ich bin glücklich, dass ich heute helfen konnte", sagte der Norweger, dessen Weg an Brett eins, an dem stets die Top-Spieler antreten, stilecht durch den Song "Hells Bells" von AC/DC begleitet wurde. Dort spielte er im grauen Hoodie mit dem Logo des Hamburger Vereins auf der Brust.
Nach knapp drei Stunden schlug der fünfmalige Weltmeister der klassischen Variante seinen niederländischen Gegner Max Warmerdam von der zuvor unbesiegten SG Solingen. St. Pauli siegte mit 5,5:2,5.
"Das ist schon sehr cool. Solingen ist eine Spitzenmannschaft, die in Bestbesetzung angetreten ist", schwärmte St. Paulis stellvertretender Abteilungsleiter Schach Oliver von Wersch euphorisch: "Die Mannschaft hat Bock auf morgen."
Auch am Sonntag im Einsatz
Am Sonntag tritt Carlsen ein zweites Mal für die Hamburger ans Brett, gegen den bislang ungeschlagenen Titelkandidaten Düsseldorfer SK. Der Superstar bestreitet seine Partie gegen den Chinesen Yi Wei.
Für den 34 Jahre alten Carlsen enden mit der Reise in die Hansestadt aufregende Wochen. Am Silvestertag hatte er sich mit dem Russen Ian Nepomniachtchi bei der Blitzschach-WM in New York den Titel geteilt und dafür vor allem heftige Kritik von seinem Erzfeind Hans Niemann geerntet. Vor dem Turnier in den Staaten hatte Carlsens Auftritt in Jeanshosen für einen Streit mit dem Weltverband gesorgt.
Am Vergangenen Wochenende hatte er zudem in Oslo seine Freundin Ella Victoria geheiratet. Bei ihr waren seine Gedanken auch nach dem historischen Erfolg in Deutschland. "Es ist schön, das Leben als Ehemann mit einem Sieg zu beginnen", sagte der Großmeister mit Glamourfaktor.