Im Becken von Lublin ließ Gose am Dienstag zum Auftakt der Kurzbahn-EM die Konkurrenz über die 400 m Freistil um die italienische Titelverteidigerin Simona Quadarella hinter sich und knackte in 3:54,33 Minuten die zwölf Jahre alte europäische Bestmarke der Spanierin Mireia Belmonte Garcia (3:54,53). Sie sei "sehr stolz", sagte Gose, "nicht nur auf die Platzierung, sondern vor allem auf die Zeit".
Und diese hatte sich schon ein paar Stunden zuvor angedeutet. Am Vormittag war der 23-Jährigen als Vorlaufschnellste mit mehr als drei Sekunden Vorsprung vor ihren Kontrahentinnen bereits ein Ausrufezeichen gelungen, Gose schrammte dabei nur knapp an ihrem eigenen deutschen Rekord vorbei. "Schon heute früh war ich sehr schnell unterwegs, da war ich selbst etwas geschockt", gab Gose zu: "Aber das alles ist der Lohn harter Arbeit."
Gose hat Erfolg "so nicht erwartet"
Diese zahlt sich aus. Mit ihrem ersten EM-Titel im 25-m-Becken erweiterte Gose ihre Medaillensammlung. Auf der Kurzbahn kraulte die Magdeburgerin bereits zu EM-Silber (2019) und zwei Bronzemedaillen (2021) sowie zu WM-Gold und -Silber im vergangenen Jahr. Hinzu kommen EM- und WM-Edelmetall auf der Langbahn sowie Olympia-Bronze.
Das beeindruckende Resultat in Polen habe sie aber "so nicht erwartet", sagte Gose, die oft im Schatten ihrer Magdeburger Trainingskollegen Lukas Märtens und Florian Wellbrock schwimmt. Auch Weltmeister und Olympiasieger Märtens legte mit Silber über die 400 m einen erfolgreichen Start in die Wettkämpfe von Lublin hin. Im Rampenlicht stand dieses Mal jedoch Gose.
