Ski alpin: Odermatt unglaublich, Schwerer Sturz von Muffat-Jeandet in Adelboden

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Ski alpin: Odermatt unglaublich, Schwerer Sturz von Muffat-Jeandet in Adelboden
Marco Odermatt gewinnt in Adelboden
Marco Odermatt gewinnt in AdelbodenAFP
Der Sieger des ersten Riesenslaloms in Adelboden heißt Marco Odermatt. Am Samstag dominierte er beide Läufe und brachte das Schweizer Publikum zum Jubeln. Es ist Odermatts bereits sechster Weltcup-Erfolg in der laufenden Saison. Ein schwerer Sturz von Victor Muffat-Jeandet überschattete das Rennen, wenngleich es dem Franzosen den Umständen entsprechend gut gehen dürfte. Stefan Luitz wurde als 20. bester Deutscher.

Stefan Luitz nähert sich wieder seiner Höchstform: Der 30-jährige Oberallgäuer fuhr zum dritten Mal in der laufenden Saison in die Punkteränge. Sein Lauf im zweiten Durchgang war überzeugend, vorwiegend im oberen Abschnitt sicherte er sich gute Zwischenzeiten. Erst im finalen Drittel wählte Luitz die Sicherheitsvariante - im Hinterkopf sitzt wohl noch die Angst vor groben technischen Fehlern. Platz 20 geht mehr als in Ordnung. Auch Anton Grammel (24) wusste zu überzeugen, als 25. sicherte er sich zum zweiten Mal in der Saison 2022/23 Weltcuppunkte.

Muffat-Jeandet im Unglück, Odermatt wie von einem anderen Stern

Der traditionell schwierige Hang in Adelboden lag größtenteils im Schatten. Starke Sonneneinstrahlung wirkte sich da eher hinderlich auf die Fahrt aus, wechselnde Lichtverhältnisse erfreuen sich bei Skirennfahrern keiner großen Beliebtheit. Wie kompliziert solche Fahrten werden können, bekam Victor Muffat-Jeandet leidvoll zu spüren: nach einer lange hervorragenden Fahrt befand sich der Franzose auf dem Weg zu einem Spitzenergebnis. Am letzten Steilhang passierte das große Unglück.

Muffat-Jeandet fädelte bei einer Torstange ein und verlor die Balance vollkommen - eine harte Kopflandung auf dem Eis sorgte für versteinerte Gesichter bei Zuschauern und sämtlichen Augenzeugen. Die Chance, den Fehler zu korrigieren, war klein - glücklicherweise wurden die Sicherheitsbedingungen in den vergangenen Jahren laufend an das Verletzungsrisiko angepasst. Muffat-Jeandet landete im Sicherheitsnetz und musste intensiv behandelt werden. Ihm gehe es laut Eigenaussage "soweit gut". Schwere Blutungen veranlassten die Rennleitungen, einen Helikopter einfliegen zu lassen und den Unglücksraben in ein nahe gelegenes Krankenhaus liefern zu lassen.

Viele Minuten Unterbrechungen später setzte Gino Caviezel zum Start an. Der Eidgenosse hatte das Publikum selbstverständlich auf seiner Seite. Loic Meillard versöhnte das Schweizer Volk bereits wieder, er wurde Tagesdritter.

Marco Odermatt, mit seiner einzigartigen Mischung aus tiefer Körperhaltung, perfekter Linie und schier unmenschlichem Talent verweigerte Henrik Kristoffersen - der im zweiten Lauf stark unterwegs war - klar auf Position zwei. 73 Hundertstel Vorsprung auf den Norweger. Wie das Odermatt trotz zwei Fehler im Mittelteil gelang, bleibt ein großes Geheimnis. Dieser Mann ist kein Skifahrer - dieser Mann ist ein Dominator, eine Größe des Sports und mit hoher Wahrscheinlichkeit bald auch Titelverteidiger im Gesamtweltcup.