Das "Stockerl", auf dem erstmals ihre Teamkollegin Lauren Macuga ganz oben stand, verpasste die 40-Jährige um 0,32 Sekunden. Drei weitere Hundertstelsekunden hinter ihr feierte Kira Weidle-Winkelmann als Sechste ihr bestes Saisonresultat.
Die 22-jährige Macuga, die nie zuvor auf dem Podium gestanden hatte, setzte sich auch dank günstigerer Verhältnisse bei zeitweisem Sonnenschein vor Stephanie Venier aus Österreich (+0,68 Sekunden) durch.
Im ORF-Gespräch zeigte sich die 31-Jährige dennoch unzufrieden: "Bis zum Eisfall war es eine gute Fahrt, dann war ich ein bisschen Passagier. Aber anscheinend habe ich meine Ski laufen lassen. Meine Körpersprache hat gezeigt, dass ich schnell hinunter will."

Dritte wurde Abfahrtssiegerin Federica Brignone (+0,92) aus Italien. Emma Aicher (+2,02) kam auf Rang 17. Brignone staunte über die starke Fahrt von Lindsey Vonn: "Es ist ein unglaubliches Comeback", sagte die Italienerin, "ich hatte echt die Befürchtung, dass sie gewinnt."
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Vonn hat "nur gekämpft"
Vonn dachte nach ihrem "wilden Rodeo" mit Beinahe-Aus, sie sei "sicher sehr langsam" gewesen, wie sie im ZDF bekannte, "ich habe nur gekämpft".
Dass es trotzdem weit nach vorne ging, wollte sie mit "ein paar Red-Bull-Wodkas" begießen. Taktisch sei sie wieder die Alte, ergänzte Vonn, "ich weiß genau, wo ich Linie geben oder direkt fahren muss", nur die Form sei noch nicht bei hundert Prozent. "Aber es war ein Schritt nach vorne."
Weidle-Winkelmann meinte: "Das Skifahren war gut, es waren gute Schwünge dabei, ich hatte ein gutes Gefühl. Das nehme ich mit und baue es die nächsten Wochen weiter auf." Nur einmal war sie im Super-G besser, drei Wochen vor der WM in Saalbach zeigte sie schon als Zwölfte in der Abfahrt aufsteigende Tendenz.
Die 28-Jährige hatte das schwierige Rennen auf eisiger, ruppiger Piste mit der undankbaren Nummer 1 aufgenommen. Ihre Fahrt "war nicht ganz optimal", eher "ein wilder Ritt" – mit einem Patzer gleich nach dem Start.