Felix Hoffmann packte seine beiden Kristall-Engel ein, Philipp Raimund sein enormes Selbstvertrauen – dann ging es noch in der Nacht nach Hause zu den Liebsten.
Entspannte Weihnachten
"Jetzt können wir mit einem guten Gefühl Weihnachten feiern", sagte Raimund nach der gelungenen Generalprobe für die Vierschanzentournee und freute sich auf ein paar ruhige Tage. Der große Trubel beginnt schließlich früh genug.
Zwei vierte Plätze hatte Raimund in Engelberg geholt und damit seine Topform bestätigt. Noch besser lief es für Hoffmann, der als Zweiter und Dritter in der Schweiz zweimal auf dem Podest stand.
"Weihnachten wird hoffentlich entspannt", sagte Hoffmann, der seit einem Jahr Vater ist. Etwas Krafttraining müsse zwischen Braten und Bescherung aber schon sein: "Damit wir in Oberstdorf weitermachen können, wo wir jetzt aufgehört haben."
Keine Top-Favoriten
Ob sie wollen oder nicht: Raimund und Hoffmann werden am 27. Dezember zumindest als Mitfavoriten an den Schattenberg reisen. Druck verspüre er deswegen aber nicht, betonte Raimund. "Wieso sollte das eine Last sein? Meine Sprünge sind auf einem guten Niveau. Und wenn ich diese Sprünge weiter abliefern kann, dann wird vielleicht auch ein gutes Ergebnis rauskommen."
Ganz oben auf dem Favoritenzettel stehen ohnehin andere Athleten. Vor allem Weltmeister Domen Prevc (Slowenien) und der dreimalige Tourneesieger Ryoyu Kobayashi aus Japan, die auch im Gesamtweltcup enteilt sind.

Raimund und Hoffmann dagegen sind die Jäger – eine Rolle, die dem deutschen Meister Hoffmann nach eigenen Angaben "ganz gut" gefällt. Bei der Tournee wolle er daher einfach "die Sprünge laufen lassen und dann schauen, wofür es reicht".
Träumen ist am Weihnachtsbaum also erlaubt, Pflicht ist der ersehnte erste Tournee-Triumph seit Sven Hannawalds legendärem Grand Slam vor 24 Jahren aber nicht.
