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Skispringer Paschke probt den Tournee-Ernstfall: "Nehmen den Spirit mit"

Pius Paschke will seine Dominanz auch in Engelberg fortsetzen.
Pius Paschke will seine Dominanz auch in Engelberg fortsetzen.THOMAS KIENZLE/AFP
Eine Krippe funkelt im tiefen Schnee, eine Straße weiter erhellen Engelsflügel die Nacht: Auf Pius Paschke und Co. wartet am Wochenende noch einmal ein stimmungsvolles Winterwunderland, ehe es ernst wird. Er freue sich auf die "stimmungsvolle, vorweihnachtliche Atmosphäre" in Engelberg, sagt Überflieger Paschke vor der Generalprobe für die stressige Vierschanzentournee.

Das Ziel für die letzten Wettkämpfe vor den Feiertagen ist klar: Seriensieger Paschke will seine Wunderform in die Weihnachtstage mitnehmen, die zweite Reihe um Karl Geiger und Andreas Wellinger muss noch an der Tournee-Form feilen. Besinnlich wird es in der 4000-Einwohner-Gemeinde in den Schweizer Bergen also nur abseits der Schanze.

Für Paschke ist die Reise nach Engelberg mit guten Erinnerungen verbunden, vor einem Jahr holte er dort seinen ersten Weltcupsieg. Und nicht nur das: Den ersten Top-Ten-Platz seiner Karriere verbuchte der Spätstarter ebenfalls auf der Groß-Titlis-Schanze, 2019 war das. Ein Jahr später wurde er dort Fünfter, erst zum zweiten Mal in seiner Laufbahn.

"Ich mag das Profil der Schanze und komme auch mit dem Rückenwind gut klar, der dort meist weht. Darüber hinaus habe ich in Engelberg letztes Jahr meinen ersten Sieg feiern dürfen, und da ist die Freude gleich nochmal größer", sagt Paschke, der bislang an jedem Wochenende der Saison mindestens einmal gewonnen hat.

Schon jetzt steht fest, dass der 34-Jährige auch nach dem Wochenende den Gesamtweltcup anführen und im Gelben Trikot zur Tournee fahren wird. Nur zu gerne würde er dort zusammen mit einem Teamkollegen um den Goldenen Adler kämpfen. "Bei mir geht es aktuell extrem gut auf. Wir nehmen den Spirit mit nach Engelberg und hoffen, dass bei dem einen oder anderen auch noch ein besseres Ergebnis rauskommt", sagt er.

Wellinger und Freitag mit guten Erinnerungen

Auch Wellinger hat in Engelberg bereits geglänzt: Schon 2012 flog der damals 17-Jährige hier erstmals in seiner Weltcup-Karriere auf Rang zwei, ein Jahr später wiederholte er dieses Ergebnis. Geiger holte hier 2018 den ersten Weltcupsieg seiner Karriere, 2021 stand er wieder ganz oben auf dem Treppchen.

Das Problem: Als gutes Omen für die Tournee erwiesen sich all diese Erfolge nie. 2014 und 2017 gewann auch Richard Freitag in Engelberg. Der Traum vom ersten deutschen Tourneesieg seit Sven Hannawald 2001/02 erfüllte sich im Anschluss aber auch für ihn nicht. Vielleicht wäre also eine verpatzte Generalprobe gar nicht so schlecht. Hannawald verabschiedete sich im Dezember 2001 mit Platz 15 in Richtung Tournee - und feierte dort seinen legendären Vierfachsieg.