Shaun Murphy hat sich bei der British Open mit einem 10:7-Sieg gegen Anthony McGill seinen ersten Weltranglistentitel seit über zwei Jahren geholt. Der 43-jährige Engländer drehte das Finale nach einem 6:7-Rückstand und zeigte in den letzten vier Frames seine ganze Klasse.
Nachdem in der ersten Session sowohl Shaun Murphy als auch Anthony McGill sich reihenweise sehenswerte Breaks um die Ohren schossen, starteten Murphy und McGill mit 4:4 in den Abend - wo sie die Show fortsetzten.
Murphy startete stark und holte sich den ersten Frame des Abends mit einem Break von 78. Zum ersten Mal in Führung, bot sich ihm in Frame zehn eine weitere Chance, doch er verschoss eine Schwarze bei 15 Punkten – McGill konterte mit einem Break von 81 zum 5:5. Im elften Frame führte Murphy 37:0, verfehlte aber erneut eine Schwarze in die Ecke und McGill nutzte das mit einem 77er Break eiskalt aus.
Zum Match-Center: Murphy vs. McGill
Frame 12 war lange offen, bis McGill bei einer 32:31-Führung eine lange Rote verschoss. Murphy nutzte die Chance und glich aus. Nach der Pause brachte McGill sich mit einem 73er Break wieder mit 7:6 in Führung. Doch dann drehte Murphy auf.
Shaun Murphy dreht in Schlussphase auf
Nachdem McGill Pink auf die Mitte im 14. Frame verschoss, glich Murphy mit einer 76 aus. Im 15. Frame führte McGill wieder, verlor dann aber die Position und verschoss eine schwierige Rote. Murphy zeigte sich wieder eiskalt und ging dank einer 72 mit 8:7 in Führung.
Ein 66er Break, dass er bei 34 Punkten mit einem starken Double am Leben erhielt, reichte anschließend zum 9:7, ehe er den finalen Frame nach einem Safety-Duell für sich entschied und ein 6:7 in ein 10:7 drehte.
Anthony McGill: "Fühlte mich eigentlich als der stärkere Spieler"
"Ich bin einfach froh, dass mein Spiel heute da war, als ich es gebraucht habe", erklärte eine erleichterter Murphy nach dem Spiel. "Mein Team, besonders Peter Ebdon, hat großen Anteil daran. Ich will wieder zu den Spielern gehören, die regelmäßig Titel gewinnen."
McGill äußerte sich erwartungsgemäß enttäuscht. "Ich fühlte mich eigentlich als der stärkere Spieler", gab McGill zu Protokoll. "Gegen Ende lief es einfach nicht mehr. Aber es gibt auch Positives – mein Spiel ist wieder besser und mein Ranking verbessert sich."
McGill springt dank des Finaleinzugs von Platz 57 auf 43. Murphy, der für den Triumph 100.000 Pfund kassiert, verbessert sich von Platz 16 auf Platz 12.