Spielervermittler vs. Verbände: Nächste Runde im Rechtsstreit

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Spielervermittler vs. Verbände: Nächste Runde im Rechtsstreit
Sind die FIFA-Regelungen zu Spielervermittlern teilweise wettbewerbswidrig?
Sind die FIFA-Regelungen zu Spielervermittlern teilweise wettbewerbswidrig?Profimedia
Der Rechtsstreit zwischen Spielervermittlern auf der einen sowie dem Fußball-Weltverband FIFA und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) auf der anderen Seite geht in die nächste Runde. Am Mittwochvormittag verhandelt der 1. Kartellsenat des Oberlandesgerichts Düsseldorf die Frage, ob die FIFA-Regelungen zu Spielervermittlern teilweise wettbewerbswidrig sind.

Gegen eine Entscheidung des Landgerichts Dortmund, nach der das neue Regelwerk namens FFAR für Spielervermittler der FIFA im Mai 2023 vorerst aufgehoben worden ist, hatten Weltverband und DFB Berufung eingelegt. Der Düsseldorfer Senat dürfte in der Verhandlung am Mittwoch seine Einschätzung der Rechtslage bekannt geben. Mit einer abschließenden Entscheidung ist laut Mitteilung des Oberlandesgerichts allerdings erst in ein paar Wochen zu rechnen.

Verstoß gegen Kartellverbot

Im Mai letzten Jahres hatte die 8. Zivilkammer des Gerichts der FIFA und dem DFB per einstweiliger Verfügung untersagt, die Ende 2022 beschlossenen Vorgaben "in irgendeiner Form durchzusetzen, umzusetzen oder anzuwenden". Die Spielerberater Ralf Bockstedte und Michael Frank hatten laut Fachmagazin kicker Klage eingereicht.

In der Urteilsbegründung von vor einem Dreivierteljahr heißt es, dass ein Verstoß gegen das Kartellverbot vorliege, "weil die angegriffenen Beschlüsse der FIFA und deren zu erwartende Umsetzung durch den DFB geeignet seien, den Handel zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Union zu beeinträchtigen". Zudem würde eine "Verhinderung, Einschränkung oder Verfälschung des Wettbewerbs innerhalb des Binnenmarkts" bezweckt.

Neues Regelwerk mit Provisions-Obergrenze

Das neue Regelwerk war am 9. Januar 2023 teilweise in Kraft getreten und bis zum 1. Oktober 2023 von den nationalen Mitgliedsverbänden wie dem DFB in nationales Verbandsrecht zu überführen. Es sollte laut FIFA "ein Minimum an professionellen Standards" setzen. Es sieht unter anderem Provisions-Obergrenzen, verschiedene Informationspflichten seitens der Spielervermittler sowie deren Unterwerfung unter die Sanktionsgewalt der Verbände vor.

Die Ausgaben für Spielervermittler werden seit langer Zeit von den Verbänden kritisch gesehen. Aus den offiziellen FIFA-Zahlen geht hervor, dass im Jahr 2022 weltweit knapp 590 Millionen Euro für deren Dienste gezahlt worden sind. Demnach waren die Ausgaben um 24,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen.

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