Nach 202,5 anspruchsvollen Kilometern mit dem dreimaligen Anstieg von Saint-Romain-de-Lerps und dem gleich sechsmal zu überwindenden steilen Bergaufstück der Cote du Val d'Enfer verwies Pogacar seinen Herausforderer Evenepoel mit 31 Sekunden Vorsprung auf Platz zwei. Auf den letzten 10 km ließ es Pogacar ruhig angehen.
Bronze ging an Frankreichs Supertalent Paul Seixas (+3:41 Minuten). Der zweimalige Tour-Sieger Jonas Vingegaard (Dänemark) war chancenlos und wurde schon zur Rennmitte abgehängt.
Evenepoel verpasst Premiere
Evenepoel, der am Mittwoch den Titel im Zeitfahren gewonnen hatte, wäre mit einem Sieg der erste Radprofi geworden, der Gold bei WM, EM und Olympia im Straßenrennen und Zeitfahren gewonnen hat.
Die deutschen Profis um Lennard Kämna spielten im Kampf um die Medaillen keine Rolle. Am Samstag hatten im Frauen-Rennen Franziska Koch als Fünfte uns Antonia Niedermaier als Achte beim Sieg der Niederländerin Demi Vollering starke Leistungen gezeigt.
Pogacar und Evenepoel treffen am kommenden Samstag bei der Lombardei-Rundfahrt ein letztes Mal in dieser Saison aufeinander. Beim abschließenden Radsport-Highlight des Jahres, an dem auch der deutsche Tour-Dritte Florian Lipowitz teilnimmt, kann Pogacar mit seinem fünften Sieg zu Rekordgewinner Fausto Coppi aufschließen.