Die Entscheidung in einem verregneten Rennen fiel erst am letzten Anstieg, als Pogacar auf dem 1,3 km langen und durchschnittlich 9,3 Prozent steilen Stück antrat. Seine Konkurrenten konnten nicht mehr folgen, auch Doppel-Olympiasieger Remco Evenepoel (Belgien/Soudal Quick-Step) hängte Pogacar spielerisch ab. Der Vorsprung auf Vauquelin betrug letztlich zehn Sekunden. Es ist Pogacars dritter Saisonsieg bei Eintagesrennen nach seinen Erfolgen bei Strade Bianche und der Flandern-Rundfahrt.
"Es war ein hartes Rennen", sagte Pogacar im Siegerinterview. Zwischendurch hatte es stark geregnet, es kam zu mehreren Stürzen, Pogacar kam durch. "Es ist schön, das mit einem Sieg zu Ende gebracht zu haben. Das bedeutet mir viel", fügte er hinzu.
Auf dem rutschigen Asphalt kam es in der Schlussphase zu Stürzen, knapp 40 Kilometer vor dem Ziel erwischte es auch den Dänen Mattias Skjelmose (Lidl-Trek), am vergangenen Sonntag Gewinner des Amstel Gold Race. Evenepoel verlor in Ilan Van Wilder einen Helfer. Der Unfall geschah kurz vor der zweiten Auffahrt zur Mur de Huy, dem markanten Schlussanstieg, der insgesamt dreimal erklommen werden musste. Die Topfavoriten um Pogacar verzichteten in der steilen Passage noch auf Attacken.
Deutsche spielen keine Rolle - Pogacar gewinnt spielerisch
Diese folgte im Finale. Pogacar konnte dabei auf seine Helfer setzen, die ihn auf dem Anfangsstück zur Mur de Huy hinauf begleiteten. 400 Meter vor dem Ziel setzte der 26-Jährige dann die entscheidende Attacke - Genugtuung für Pogacar nach seinem zweiten Platz beim Amstel Gold Race. Deutsche spielten keine Rolle.
Bislang einziger deutscher Sieger beim Flèche Wallone ist Rolf Gölz, der das Rennen 1988 gewann. Der Flèche Wallone ist Teil der Ardennen-Trilogie. Den Auftakt beim Amstel Gold Race hatte Skjelmose für sich entschieden, am kommenden Sonntag steht zum Abschluss Lüttich-Bastogne-Lüttich auf dem Programm. Es ist das vierte von fünf Monumenten des Radsports und bildet zugleich den Abschluss der Klassiker-Saison.