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Pogacar im Eintagesmodus: "Ich liebe die Klassiker"

Tadej Pogacar (M.) bei der Siegerehrung nach der UAE Tour 2025
Tadej Pogacar (M.) bei der Siegerehrung nach der UAE Tour 2025GIUSEPPE CACACE/AFP
Die Tour de France bleibt das große Saisonziel von Tadej Pogacar. Zunächst will der Radsport-Superstar die Klassiker aufmischen.

Tadej Pogacar bretterte mit Vollgas durch den Wald von Arenberg und hatte sichtlich Spaß. Mit einem breiten Grinsen flog der Weltmeister bei einer Trainingsfahrt förmlich über das berüchtigste Kopfsteinpflaster des Radsports – und versetzte die Konkurrenz mit dem Hinweis auf eine mögliche Premiere bei Paris-Roubaix in helle Aufregung.

Ob der Superstar am 13. April wirklich bei der Königin der Klassiker an den Start geht, ist offiziell noch nicht entschieden. Pogacar aber, das ließ der Slowene alle wissen, fühlt sich in der "Hölle des Nordens" pudelwohl.

"Ich mag das Rennen sehr. Ich dachte, es würde zu hart für mich sein. Möglicherweise stehe ich aber in naher Zukunft am Start", sagte Pogacar dem Sender RMC: "Ich kann nicht sagen, ob dieses oder nächstes Jahr. Warten wir ab und lassen wir uns überraschen."

Eigentlich gilt Paris-Roubaix aufgrund der vielen Pavé-Passagen als zu schwer für das Leichtgewicht. Doch Tadej Pogacar ist Tadej Pogacar: Ein Fahrer, der die Grenzen des Machbaren verschiebt. Die Erfolge einer historischen Saison wirken noch immer nach. 2024 gelangen dem 26-Jährigen neben dem seltenen Giro-Tour-Double auch Siege bei der WM sowie den Monumenten Lüttich-Bastogne-Lüttich und Lombardei-Rundfahrt.

Pogacar: "Ich liebe die Klassiker"

Drei dieser fünf bedeutendsten Klassiker des Radsports hat Pogacar bereits in seinem Palmarès stehen. Paris-Roubaix könnte er, Mailand-Sanremo (22. März) will er in diesem Jahr in Angriff nehmen. Auch die Flandern-Rundfahrt (6. April) sowie das Ardennen-Triple (ab 20. April) stehen auf Pogacars Agenda. "Ich liebe die Klassiker. Sie sind Adrenalin pur. Ein eintägiger Schock, der nichts mit dem Leiden über drei Wochen hinweg zu tun hat", sagte er der L'Equipe.

Der Startschuss in die Eintagesrennen fällt für Pogacar am Samstag bei der Strade Bianche. Zweimal hat der Ausnahmefahrer den Ritt über die weißen Schotterstraßen der Toskana bereits für sich entschieden, im Vorjahr triumphierte der Star des Teams UAE Emirates-XRG mit knapp drei Minuten Vorsprung nach einer sensationellen Soloflucht über 81 Kilometer.

Für Pogacar, der nach dem Gesamtsieg bei der UAE Tour im Februar in den Klassikermodus geschaltet hat, wird die Rückkehr nach Italien der erste echte Härtetest der jungen Saison - und ein Fingerzeig für Sanremo. Die Konkurrenz macht sich keine Illusionen. Sofern Pogacar nicht stürzt oder spät von einem Defekt ausgebremst wird, ist der Top-Favorit auf dem Schotter der Strade Bianche wohl unschlagbar.

"Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass hier jemand am Start steht, der auch nur versuchen kann, mit ihm mitzuhalten", sagte der Italiener Alberto Bettiol, als Ex-Sieger der Flandern-Rundfahrt selbst ein ausgewiesener Klassikerspezialist, bei cyclingnews: "Von Pogacar geschlagen zu werden, ist keine Schande."