Francisco Cerundolo oder Francisco Comesana, am Namen sollte es nicht liegen, aber auch nicht an der Stärke des Gegenübers. Bei seinen Ausflügen nach Argentinien und Brasilien wird Alexander Zverev mit weitaus mehr gerechnet haben, als den drei Matchgewinnen, wovon wirklich keiner richtig überzeugend war. Besonders das Auftaktmatch in Rio gegen Yunchaokete Bu sah besorgniserregend aus.
Nach einer 4:2 und 40:0 Führung im Spiel, gab der Hamburger drei Games in Folge ab und musste noch Satzbälle abwehren. Zwar rettete er sich durch seine individuelle Klasse noch in den Tie-Break, der ihn hier zu einem glatten, aber engen Erfolg führte, doch im Anschluss dessen zeichnete sich ab, dass Sascha noch nicht wirklich auf der Höhe ist. Auch gegen Alexander Shevchenko mühte er sich in zwei Tie-Breaks ab, bis ihm dann Francisco Comesana, ebenfalls nach Rückstand im dritten Satz, noch vier Spiele in Folge abluchste, um selbigen und das Match mit 6:4 zu gewinnen.
Match-Center: Alexander Zverev vs. Francisco Comesana
Saschas Flucht auf den Hartplatz
Mit fünf Tagen Regenerations -und Reisezeit geht's jetzt nach Acapulco, wo mit Matteo Arnaldi (26.02, 2:30 Uhr deutscher Zeit) ein Gesicht der neuen Generation wartet, der sicherlich glücklich über das Tief des deutschen Top-Stars sein wird. Jetzt zieht es ihn also direkt zurück auf den Hartplatz, auf jenem der Weltranglistenzweite in der laufenden Saison nur das Finale von Melbourne verlor und die Ergebnisse ansonsten wirklich eindrucksvoll aussahen.
Match-Center: Alexander Zverev vs. Matteo Arnaldi
Die große Frage, die sich nun stellt - ist das Selbstvertrauen da? Zverev hatte über die Jahre hinweg immer Tage, an denen er zufrieden war und die Überzeugung nur so aus ihm sprühte, bei jenen Spielen war er jedem Spieler auf der Tour gewachsen, das durfte bei dem bekannten French-Open-Duell damals auch Rafael Nadal am eigenen Leibe spüren. Möglicherweise hatte es aber auch tiefschürfendere Gründe, dass es in Südamerika nicht funktionieren wollte.
Zverev kommt stärker zurück
Die Zeitverschiebung, der starke Klima-Umschwung und natürlich der große Fan-Support für die heimischen Spieler sind Faktoren, die in Kombination für Probleme sorgen können, auch bei erfahrenen Stars der Tour. Desweiteren ist Alexander Zverev mit seiner Diabtes-Erkrankung und einer der wohl schwerwiegendsten Verletzungen im Pro Circuit definitiv trotz vieler Rückschläge ein etablierter Welt-Star, der auch aus solchen Tiefs seine Schlüsse ziehen und Kraft schöpfen kann.
Fazit: Der beste deutsche ATP-Spieler seit Boris Becker wird sich auch aus diesem Mini-Formtief befreien und möglicherweise direkt in Acapulco zeigen, aus welchem Holz er geschnitzt ist. Zurück zu den Wurzeln, viele Hartplatz-Turniere spielen und sich in die gewohnte Verfassung zurückspielen lautet das Motto und dann wird er auch, wie gewohnt, einer der heißesten Kandidaten auf den Triumph bei den French Open sein.