Der mit dem Djoker tanzt: Carlos Alcaraz hat wieder Freude am Tennis

Micha Pesseg

Carlos Alcaraz nach dem Sieg gegen Daniil Medvedev.AFP

Carlos Alcaraz hat schwierige Wochen hinter sich. Beim Paris Masters war bereits in der ersten Runde Schluss, auch in Shanghai und Peking hatte der 20-jährige Spanier mit sich zu kämpfen und schied früh aus. Nun könnte er aber den Turnaround geschafft haben - pünktlich vor seinem fünften Duell mit Novak Djokovic.

Viele neutrale Beobachter hatten nach dem glorreichen Wimbledon-Endspiel vermutet, dass Carlos Alcaraz nun endgültig der Sprung zum weltbesten Spieler gelingen könnte. Fast fünf Stunden dauerte der Krimi, Alcaraz hatte den ersten Satz gegen Novak Djokovic klar mit 1:6 verloren - und ging am Ende trotzdem als strahlender Sieger vom Platz.

Fünf Wochen später kam es im Cincinnati-Endspiel zur selben Konstellation. Alcaraz verlor zwar 1:2, zwang Djokovic aber zweimal in den Tiebreak. Nicht zu Unrecht behaupteten danach etliche Tennisfans, in den vergangenen zehn Jahren nirgendwo ein besseres Spiel gesehen zu haben.

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Duell der Generationen

Die Sache schien klar: Solange Djokovic noch am Court zu sehen ist, wird Carlos Alcaraz sein größter Widersacher sein. Dass der junge Spanier zuletzt eine kleine Krise durchlebte und beim Paris Masters gar an seiner Auftakthürde scheiterte, trübt das Bild jedoch.

Erst in seinem letzten Gruppenspiel gegen Daniil Medvedev (6:4, 6:4) knüpfte Carlos Alcaraz wieder an seine Errungenschaften in Wimbledon und Cincinnati an. Kraftvoll, kompromisslos und mit viel Spielwitz stellte er seinen russischen Kontrahenten von der ersten Sekunde weg vor eine große Herausforderung.

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Der 20-Jährige hatte die passende Erklärung für diese starke Leistung parat - und sie ist erstaunlich simpel: “Mein Spiel läuft gut, je nachdem, ob ich Freude habe oder nicht, ob ich lächle oder nicht. Letztlich ist das für mich das Wichtigste.”

Im Halbfinale der ATP-Finals kommt es am Samstagabend zum erneuten Wiedersehen mit Novak Djokovic. Im H2H steht es 2:2. Mit einem Sieg würde sich Alcaraz nicht nur einen Platz im Endspiel sichern, sondern auch zum einzigen aktiven Profi werden, der gegen den Djoker eine positive Bilanz aufweist.

Dennoch hat Alcaraz vor dem Altmeister gigantischen Respekt: “Novak ist der beste Spieler der Welt. Er hat in dieser Saison nur sechs Spiele verloren, das ist unglaublich. Ich erwarte, dass er auf einem hohen Niveau spielt und sein Bestes gibt. Er wird versuchen, mich im Match unter Druck zu setzen und seinem Stil treu zu bleiben."