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Australian Open: Sinner übersteht Rune und körperliche Leiden - Monfils gibt auf

Aktualisiert
Sinner kämpft sich trotz physischer Probleme ins Viertelfinale der Australian Open 2025
Sinner kämpft sich trotz physischer Probleme ins Viertelfinale der Australian Open 2025ČTK / AP / Asanka Brendon Ratnayake
Titelverteidiger Jannik Sinner hat auch die erste größere Herausforderung bei den Australian Open gemeistert - trotz heftiger körperlicher Probleme und einer kuriosen Unterbrechung. Gegen den dänischen Weltranglisten-13. Holger Rune (21) siegte der Italiener am Montag mit 6:3, 3:6, 6:3, 6:2 und zog damit bereits zum zehnten Mal bei einem Grand-Slam ins Viertelfinale ein. Zeitweise hatte Sinner jedoch stark mit sich selbst zu kämpfen, möglicherweise bedingt durch die hohen Temperaturen am Nachmittag in Melbourne.

"Es war sehr hart. Ich habe versucht, mental da zu bleiben und bin sehr dankbar für den Support der Fans, das ist zu 90 Prozent euer Verdienst heute", sagte Sinner: "Ich hatte einen sehr seltsamen Morgen, habe mich nicht einmal aufgewärmt. Ich wusste von Anfang an, dass ich leiden würde." Der Topfavorit trifft nun am Mittwoch auf Alex Michelsen (USA) oder den an Position acht gesetzten Lokalmatadoren Alex de Minaur.

Zum Match-Center: Jannik Sinner vs. Holger Rune

Anfang des dritten Satzes musste man sich große Sorgen machen um den Weltranglistenersten. Sinner wirkte stark geschwächt, bei einem Seitenwechsel zitterte deutlich sichtbar sein ganzer Körper. Anschließend nahm der Italiener ein "Medical Timeout" und wurde von den Physios behandelt, er verließ auch kurz die Arena. Als er gut zehn Minuten nach Beginn der Unterbrechung immer noch angeschlagen auf den Platz zurückkehrte, bedachte ihn das Publikum mit Applaus.

Australian Open 2025: Sinner fängt sich nach Timeout - Rune hat nichts entgegenzusetzen

Im Anschluss schien sich Sinner ein wenig gefangen zu haben, nach einem Break des Italieners ließ sich nun Rune oberhalb des rechten Knies behandeln. Die nächste Unterbrechung in einem wilden Match ließ nicht lange auf sich warten - wegen eines Problems am Netz, wo sich nach einem Aufschlag Sinners eine Schraube gelöst hatte, mussten die Spieler erneut gut 20 Minuten pausieren.

Rune, ehemaliger Schützling von Boris Becker, konnte seine körperliche Überlegenheit auch im Anschluss nicht nutzen. Sinner agierte nun clever, konzentrierte sich auf die wichtigen Punkte und marschierte schließlich zum Sieg. Der Italiener hat in Australien einen recht dankbaren Turnierbaum erwischt und kann in Melbourne erst in einem möglichen Finale auf einen der absoluten Topspieler treffen. Er will seinen Titel erfolgreich verteidigen und damit seinen dritten Coup bei einem Major landen.

Nach Aufgabe: "Oldie" Monfils verpasst Viertelfinale

Altmeister Gael Monfils (38) ist bei den Australian Open dagegen im Achtelfinale gescheitert. Nach drei kraftraubenden Sätzen musste der Publikumsliebling zu Beginn des vierten Satzes gegen den 16 Jahre jüngeren US-Amerikaner Ben Shelton aufgeben. Zuvor hatte Monfils unter anderem mit einem Sieg über den Weltranglistenvierten Taylor Fritz (USA) in Melbourne für Furore gesorgt.

Zum Match-Center: Gael Monfils vs. Ben Shelton

Nach seiner Aufgabe fiel der gezeichnete Monfils seinem Gegner um den Hals und ließ sich anschließend von den Fans in der Margaret Court Arena feiern. "Gael ist ein Typ, den ich schon spielen sah, als ich ein kleines Kind war. Wenn ich 38 Jahre alt bin, bin ich froh, wenn ich noch vernünftig laufen kann", sagte Shelton, der mit 2:1 in den Sätzen in Führung gelegen hatte: "Die Art und Weise, wie er die Leute in Neuseeland und Australien begeistert hat, ist beeindruckend."

Vor Beginn des Turniers hatte Monfils in Auckland beim 13. Turniersieg seiner Karriere Historisches erreicht - er löste Roger Federer als ältesten Turniersieger auf der ATP-Tour ab, die es in der heutigen Form seit 1990 gibt. Der auf Grand-Slam-Niveau bislang ungekrönte Franzose kam in Melbourne noch nicht über das Viertelfinale hinaus.