Mehr

"Wortlos glücklich": Eva Lys bastelt an Tennis-Märchen

Tennis-Profi Eva Lys
Tennis-Profi Eva LysAction Press / Shutterstock Editorial / Profimedia
Eva Lys schreibt bei den Australian Open 2025 eine unwahrscheinliche Erfolgsgeschichte. Die 23-Jährige steht in der 3. Runde – nachdem sie ursprünglich in der Qualifikation gescheitert war.

Eva Lys konnte es immer noch nicht fassen. Zwei Stunden nach ihrem nächsten Coup saß die Hamburgerin zufrieden lächelnd im Presseraum von Melbourne und suchte weiter "die richtigen Worte" für ihren unverhofften Erfolg. Lys' unwahrscheinliche "Lucky Loser"-Reise bei den Australian Open geht weiter, die Hoffnungsträgerin kämpft plötzlich um den Achtelfinaleinzug - weil der Kopf endlich mitspielt.

Die Hände vors Gesicht geschlagen war die 23-Jährige zuvor auf den Hartplatz des stimmungsvollen Court 6 gesunken und anschließend in die Arme von Mutter und Schwester gehüpft.

Lys katapultierte sich mit einem 6:2, 3:6, 6:4 über Varvara Gracheva aus Frankreich erstmals in die dritte Runde eines Grand Slams - was sie "wortlos glücklich" machte, wie sie später sagte.

"Kopfmensch" in der 3. Runde

"Ich bin ein sehr großer Kopfmensch - im zweiten Satz ist das ein bisschen durchgekommen, aber im dritten konnte ich mich mega gut zurückkämpfen", erklärte Lys bei Eurosport. Weil sie eigentlich schon so gut wie im Flieger nach Hause saß und dann doch ran durfte, spielt Lys dieser Tage mit einem ganz lockerem Arm.

Erst 15 Minuten vor ihrem Erstrundenmatch hatte die Weltranglisten-128. am Dienstag erfahren, dass sie als "Lucky Loser" überhaupt am Turnier teilnehmen dürfe. Sie spielte anschließend befreit auf und schlug die Lokalmatadorin Kimberly Birrell klar in zwei Sätzen.

Ähnlich unbekümmert präsentierte sich Lys dann auch am zwei Tage später, sie zeigte kaum Nerven - auch nicht, als sich Gracheva den zweiten Durchgang geschnappt hatte. Die Fans, die ihren neuen Liebling begeistert nach vorne peitschten, taten ihr Übriges. "Es war ein unglaubliches Publikum - ohne das hätte ich es nicht geschafft", sagte Lys.

Auf sie wartet nun ein Duell mit Jaqueline Cristian aus Rumänien. Ein Duell, in das Lys mit jeder Menge Selbstvertrauen geht und vor dem sie dringend noch etwas klarstellen wollte. Sie könne ihrem neuen Spitznamen "Lucky Lys" ja durchaus einiges abgewinnen, erklärte die Hamburgerin: "Aber irgendwann ist es auch kein 'Luck' mehr. Man muss die Matches auch gewinnen und das macht man nicht mit Glück."

Zum Flashscore Tennis-Tracker