Das Spektakel von Paris: Beendet Zverev die Ära des Sandplatzkönigs Rafael Nadal?

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Mehr
Anzeige
Anzeige
Anzeige

Das Spektakel von Paris: Beendet Zverev die Ära des Sandplatzkönigs Rafael Nadal?

Rafael Nadal könnte am Montag sein letztes Spiel bei den French Open bestreiten.
Rafael Nadal könnte am Montag sein letztes Spiel bei den French Open bestreiten.AFP
Es brodelt in Roland Garros. Alexander Zverev trifft in der ersten Runde auf Rafael Nadal - und könnte eine unglaubliche Ära beenden.

Alexander Zverev bemühte sich um Normalität vor einer ersten Grand-Slam-Runde, die alles andere als normal werden wird. Geplant hatte er ein zweistündiges Abschlusstraining mit dem Serben Miomir Kecmanovic; nicht im Stade Roland Garros, wo am Sonntag schon die Zuschauer und Spieler umherwuselten, sondern im nahegelegenen Trainingszentrum Jean Boiun. Zverev suchte die Ruhe vor dem Sturm, der am Montag über ihn hereinbrechen wird.

Ausgerechnet Rafael Nadal. Größer, schwieriger und emotionaler hätte der Auftakt in die French Open für Zverev gar nicht werden können. Das Los bescherte den Tennisfans bei den French Open eine erste Runde zum Genießen, selbst Titelverteidiger Novak Djokovic freut sich auf "ein tolles Spektakel". Für Zverev wird es dagegen zu einem ungewollt frühen Härtetest und für Nadal möglicherweise das Ende seiner Ära.

"Als mein Bruder es mir gesagt hat, dachte ich, er macht einen Witz", erzählte Zverev vom Moment, in dem er vom Duell mit dem Rekordsieger erfahren hatte. Doch es wird bitterer Ernst, wenn er den Court Philippe Chatrier betritt - und sich nicht nur Nadal gegenübersieht. 15.000 fanatische Fans werden den Sandplatzkönig nach vorne peitschen, in der Hoffnung, Nadals Abschiedstour im roten Reich von Roland Garros möge in die Verlängerung gehen.

Gegen Nadal und das Publikum

"Dass die Zuschauer für ihn sein werden bei seinen vielleicht letzten French Open, ist klar", sagte Zverev (27). Schon bei Nadals ersten Einheiten waren sie zu Tausenden an die Courts gepilgert, um einen Blick auf den unumstrittenen Herrscher von Paris zu erhaschen. Es könnte ja der letzte gewesen sein.

"Es besteht eine große, große Chance, dass dies mein letztes Mal in Roland Garros ist", sagte Nadal am Samstag. Der Andrang bei seiner Pressekonferenz war so groß wie nur nach seinen 14 Titeln. Und die Zuhörer merkten auf, als sich Nadal eine Hintertür offenließ: "Wenn ich Ihnen sagen soll, dass das zu 100 Prozent so ist, dann werde ich das nicht tun." Noch ist der "Stier aus Manacor" im Wettkampfmodus, noch hat er sich nicht in die Tennisrente verabschiedet.

Das weiß auch Zverev. Er stellt sich auf Gegenwehr ein, nicht auf die Nummer 276 im Ranking, die nach zwei zermürbenden Jahrzehnten auf der Profitour zuletzt körperlich und mental ausgezehrt wirkte. "In meinem Kopf spiele ich gegen Rafa in Bestform", sagte Zverev. Gegen den Mann, der bei den French Open die Grenzen verschoben hat - gegen alle Widerstände und Zweifel.

2022 triumphierte Nadal (37) mit einem komplett betäubten Fuß und gegen jede Vernunft zum bislang letzten Mal. Seitdem kämpft der Spanier nahezu ununterbrochen mit seinem geschundenen Körper. Zverev dagegen ist nach der schweren Verletzung, die er vor zwei Jahren im Halbfinale gegen Nadal erlitt, physisch in Top-Form und als frisch gekürter Masters-Champion von Rom gewillt, der Tennis-Legende den finalen Schlag zu versetzen.

"Ich wollte nicht, dass meine letzte Erinnerung gegen ihn ist, wie ich mit dem Rollstuhl rausgefahren werde", sagte Zverev. Er wollte die Revanche; nicht in der ersten Runde, "aber es ist, wie es ist - und wir sind beide bereit für einen großen Kampf". Für ein Erstrundenmatch, das seit Tagen die Tenniswelt elektrisiert.

Zum Match-Center: Alexander Zverev vs. Rafael Nadal