Am Sonntag spielt Altmaier gegen den an 15 gesetzten Frances Tiafoe um den Einzug in sein erstes Major-Viertelfinale. Dort würde dann in Lorenzo Musetti (Italien/Nr. 8) oder Holger Rune (Dänemark/Nr. 10) ein dicker Brocken warten. 2020 war Altmaier bei seinem Major-Debüt im Achtelfinale am Spanier Pablo Carreño Busta gescheitert.
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"Ich musste mein Spiel finden und versuchen, solide zu sein", sagte Altmaier im Court-Interview bei Eurosport: "Ich bin physisch extrem ready, ich bin frisch. Hoffentlich dauert es hier noch länger, dann kann meine Family von zuhause noch mitkommen." Am Samstag kann Alexander Zverev Altmaier in die Runde der letzten 16 folgen, der Weltranglistendritte trifft auf den italienischen Hamburg-Sieger Flavio Cobolli.
Was ist mit Medjedovic?
"Ich liebe es, hier zu spielen", hatte zuvor bereits Altmaier angekündigt- doch diese Liebe wurde beim Sieg über Medjedovic auf eine harte Probe gestellt. Sein schwer von der Hitze gezeichneter Gegner war eigentlich frühzeitig erledigt, doch erst nach einer 2:48 Stunden langen Geduldsprobe durfte Altmaier jubeln.
Altmaier, der in der ersten Runde überraschend den Weltranglistenvierten Taylor Fritz ausgeschaltet hatte, begann bei drückenden Temperaturen um 30 Grad auf Platz 14 am Rande der Anlage am Bois de Boulogne stark und führte im ersten Satz 4:2. Der 21 Jahre alte Medjedovic, der zuvor nie die erste Runde eines Grand-Slam-Turniers überstanden hatte, wirkte früh angeschlagen, nahm schon nach dem dritten Spiel eine medizinische Auszeit und ließ seinen Blutdruck messen. Mehrmals stützte er sich auf seinen Schläger auf, pustete durch.
French Open: Gegner am taumeln - Altmaier zieht durch
Mehrmals stützte sich Medjedovic auf seinen Schläger auf, pustete durch. Das Team des Serben musste sich fragen lassen, ob es sinnvoll war, ihn in diesem Zustand überhaupt weiterzuspielen zu lassen. Seine Coaches ließen ihn, hielten ständig Rücksprache mit Medjedovic. "Er ist ein guter Spieler", hatte Altmaier über Medjedovic gesagt, gegen den er im Februar in Marseille verloren hatte, "aber auch ein Hitzkopf." Das war freilich ganz anders gemeint - Medjedovic blieb diesmal entgegen seinem Naturell recht ruhig, zu Wutausbrüchen fehlte ihm schlicht die Kraft.

Gemäß der alten Weisheit, dass angeknockte Gegner sehr gefährlich sein können, verlor Altmaier gegen den Weltranglisten-74. die Linie, vier Spiele in Folge und damit auch den Satz. Lautstark unterstützt von den Rängen erarbeitete sich Altmaier dann aber deutliche Vorteile, spätestens nach dem Satzausgleich hatte Medjedovic in der glühenden Sonne nichts mehr zuzusetzen. Der Serbe wankte, probierte es im vierten Satz mit Mätzchen, schlug von unten auf, kassierte Pfiffe. Dennoch wollte er sich nicht ergeben: Fünf Matchbälle wehrte Medjedovic ab, erst Nummer sechs brachte Altmaier Glück.