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Triumph über Jannik Sinner: "Kaiser" Carlos Alcaraz der Favorit für Paris

Carlos Alcaraz mit seinem neuesten Edelmetall.
Carlos Alcaraz mit seinem neuesten Edelmetall.Tiziana FABI / AFP
Titelverteidiger Alexander Zverev war auf der Suche nach seiner Form längst in Hamburg angekommen, als sich Carlos Alcaraz zum neuen "Kaiser von Rom" krönte. Und während die deutsche Nummer eins in der derzeitigen Verfassung bei den am Sonntag beginnenden French Open kaum zu den Sieganwärtern zählt, reist der Spanier nach seinem Triumph beim Masters im Foro Italico geradewegs als großer Favorit nach Paris, wo er im Vorjahr im Finale Zverev in fünf Sätzen bezwang.

Mögliche Zweifel an seiner Form wischte Alcaraz mit einer Machtdemonstration zur Seite. Das Endspiel von Rom gegen Jannik Sinner, zurückgekehrt nach dreimonatiger Dopingsperre, war nur im ersten Satz ein Duell auf Augenhöhe, nach 1:43 Stunden und einer nahezu fehlerfreien Leistung hatte der 22-Jährige 7:6 (7:5), 6:1 gegen die Nummer eins der Weltrangliste gewonnen.

Zum Match-Center: Jannik Sinner vs. Carlos Alcaraz

Ein "monumentaler Sieg", urteilte die Marca aus Spanien, "Alcaraz ist Roms neuer Kaiser", titelte der Corriere dello Sport.

Für Alcaraz war es der dritte Turniersieg des Jahres, gegen Sinner hat er jetzt vier Duelle nacheinander gewonnen. Und dennoch betonte er: Das Niveau, auf dem Sinner in Rom nach drei Monaten ohne Match gespielt habe, sei "einfach verrückt", ja, es sei sogar "unglaublich".

Gegen Alcaraz reichte es aber nicht, zumindest diesmal: "Sinner muss vor der Makellosigkeit des Spaniers kapitulieren", urteilte La Repubblica. Für den Südtiroler war es nach 26 Siegen in Serie die erste Niederlage.

"Viel weiter, als gedacht"

Sinner war dennoch zufrieden mit seiner Rückkehr von der lediglich dreimonatigen und deshalb nach wie vor sehr umstrittenen Dopingsperre. Sein Abschneiden im Rom gebe ihm "hoffentlich das Selbstvertrauen, dass ich in Paris gutes Tennis spiele", sagte er nach dem Endspiel.

Klar, es sei schon auffällig gewesen, "dass es ein paar Dinge gibt, die ich verbessern kann, aber ich bin schon viel weiter, als ich gedacht habe". Alcaraz ahnt derweil: Sinner "wird in Paris ein richtig gefährlicher Spieler" sein.

Topfavorit bleibt freilich Alcaraz, seit Montag wieder die Nummer zwei der Welt. "Jetzt möchte ich ein bisschen feiern", sagte er nach dem Triumph von Rom, "dann gilt aber meine ganze Konzentration der Vorbereitung auf Paris." Dass auch in Roland Garros alles auf ein Endspiel gegen Sinner hinauslaufen könnte, auf das dann zwölfte Duell der beiden, das hat der Titelverteidiger einkalkuliert.