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"Big Foe" zu stark: Altmaiers Paris-Abenteuer endet im Achtelfinale

"Big Foe" zu stark: Altmaiers Paris-Abenteuer endet im Achtelfinale
"Big Foe" zu stark: Altmaiers Paris-Abenteuer endet im AchtelfinaleAnne-Christine POUJOULAT / AFP / AFP / Profimedia
Die deutsche Nummer zwei unterliegt Frances Tiafoe bei den French Open in drei Sätzen und verpasst sein erstes Major-Viertelfinale.

Daniel Altmaier winkte noch einmal ins Publikum und sog den Applaus auf, dann verschwand er hoch erhobenen Hauptes in den Katakomben des Court Suzanne Lenglen: Das French-Open-Abenteuer des Kempeners hat am Sonntagabend im Achtelfinale gegen Frances Tiafoe geendet, sechs Tage nach dem Überraschungssieg über den Weltranglistenvierten Taylor Fritz war der nächste US-Topspieler stärker.

"Heute war deutlich mehr drin. Im ersten Satz hat er mich am Anfang überrollt. Danach waren wir gleichauf, da tut es schon weh, in drei Sätzen zu verlieren", sagte Altmaier: "Aber ich nehme mehr Positives aus diesen French Open mit, daraus will ich lernen."

Mit 3:6, 4:6, 6:7 (4:7) musste sich Altmaier, der im vierten Spiel erstmals auf dem zweitgrößten Pariser Court ran durfte, dem an Nummer 15 gesetzten Tiafoe geschlagen geben. "Big Foe", der nach 2:18 Stunden seinen ersten Matchball verwandelte, zollte seinem Gegner aber höchsten Respekt: "Es war ein ganz hartes Match, Daniel hat mich mit seinen hohen Spins echt ins Schwitzen gebracht", sagte der 27-Jährige.

Zum Match-Center: Daniel Altmaier vs. Frances Tiafoe

265.000 Euro Preisgeld für Altmaier

Altmaier muss weiter auf seinen ersten Einzug in ein Grand-Slam-Viertelfinale warten. Er darf sich immerhin nach dem zweiten Major-Achtelfinale seiner Karriere nach den French Open 2020 mit 265.000 Euro Preisgeld trösten. In der Weltrangliste wird er einen Sprung um mehr als zehn Plätze machen und wieder an die Top 50 heranrücken.

Damit geht Vorjahresfinalist Alexander Zverev als einziger und letzter Deutscher in die zweite Woche. Der Weltranglistendritte spielt am Montagmittag gegen den Niederländer Tallon Griekspoor um den Einzug ins Viertelfinale.

Letzter Deutscher in einem Grand-Slam-Viertelfinale, der nicht Alexander Zverev hieß, bleibt nach Altmaiers Aus Mischa Zverev 2017 bei den Australian Open. In Paris hatte vor der Zverev-Ära zuletzt 2013 Tommy Haas den Sprung unter die letzten acht geschafft.

Tiafoe eine Nummer zu groß

"Ich habe das Gefühl, dass ich bereit bin, gegen jeden zu spielen", hatte Altmaier nach dem Fritz-Sieg gesagt, sein Hotelzimmer war noch bis zum kommenden Samstag gebucht. Doch von Anfang an sah es am Sonntagabend nach einer früheren Abreise aus.

Tiafoe, der bei seinen bisherigen neun French-Open-Starts sechsmal in der ersten Runde gescheitert war, begann sehr dominant und drängte vor allem mit der Vorhand auf schnelle Winner, marschierte zudem immer wieder zum Netz durch. Zweimal nahm er Altmaier den Aufschlag ab, führte schnell 4:0. Ein Break holte sich der Deutsche zurück, doch nach 34 Minuten war der erste Satz weg.

Altmaier mit Wutausbruch

Im zweiten Satz war Altmaier viel besser im Spiel, peitschte sich lautstark an, hatte seine Chancen. Doch dann handelte er sich beim 3:3 drei Breakbälle ein, donnerte seinen Schläger zu Boden, und Tiafoe nutzte die Gelegenheit zum vorentscheidenden Vorsprung.

Nach einem weiteren Wutausbruch beim Satzverlust sammelte sich Altmaier noch einmal, machte sich heiß und beschwerte sich beim Schiedsrichter über die Musikauswahl im Stadion: "Wollt ihr, dass wir einschlafen?" Der Deutsche war nochmal hellwach, führte 5:2. Doch dann drehte Tiafoe entscheidend auf.