"Im Moment fühle ich mich gut. Natürlich möchte ich wieder meinen Rhythmus finden und wieder Tennismatches gewinnen", sagte Zverev im Vorfeld seiner Auftaktpartie gegen den Niederländer Tallon Griekspoor am Wochenende (Sky). Ein Match, das für die Nummer eins der Setzliste wegweisenden Charakter hat.
Denn Zverevs Leistungen in den kommenden Tagen werden mitentscheidend sein, wenn es noch in der ersten Jahreshälfte wirklich klappen soll mit dem Sprung auf Platz eins der Weltrangliste. Das schließlich ist eines der großen Karriereziele des Hamburgers. Und in Abwesenheit von Jannik Sinner, der noch bis zum 4. Mai wegen seiner positiven Dopingprobe aus dem Jahr 2024 gesperrt ist, tut sich nun eine große Chance auf, sich diesen Traum auch zu erfüllen.
Vier Masters-Turniere - neben Indian Wells noch Miami, Monte Carlo und Madrid - sowie das 500er-Turnier in München stehen auf Zverevs Plan, ehe der italienische Dominator auf die Tour zurückkehrt. Und in dieser Zeit müsste Zverev knapp 2400 Punkte auf seine derzeit 8135 Zähler draufpacken - kein unmögliches Unterfangen, aber doch recht knifflig. Zumal er in den vergangenen Wochen recht indisponiert durch die Saison taumelte.
"Ich denke immer noch", sagte Zverev, "dass ich einen guten Start in die Saison hatte. Wenn man auf Australien zurückblickt, habe ich ein weiteres Grand-Slam-Finale erreicht" - doch anschließend ging es steil bergab. Nach seiner nächsten bitteren Endspielpleite, die ihm in Melbourne psychisch sichtbar zugesetzt hatte, durfte man sich zuletzt ein wenig Sorgen machen um die Leistungsfähigkeit des 27-Jährigen.
Schwache Bilanz in Indian Wells
Die Südamerika-Reise sei in der Tat "hart" für ihn gewesen, gestand Zverev. Sowohl in Buenos Aires als auch in Rio de Janeiro kam er nicht über das Viertelfinale hinaus: "Ich war in zwei von drei Wochen krank, was nicht so toll ist. Ich wollte auf Sand spielen, aber ich habe kein gutes Tennis gespielt. Vielleicht war es am Ende nicht das Richtige", sagte der Tokio-Olympiasieger, der anschließend auch im mexikanischen Acapulco auf Hartplatz bereits in Runde zwei ausschied.
Und nun also Indian Wells. Ob ausgerechnet beim ersten Masters des Jahres der dringend benötigte Aufschwung gelingt? Fraglich. Denn so richtig warm geworden ist Zverev in den vergangenen Jahren nie mit dem heißen Hartplatz in Kalifornien. Seine beachtlichen 23 Titel auf der Tour jedenfalls feierte er allesamt an anderen Orten, in Indian Wells reichte es bislang nur für das Viertelfinale (2021, 2024).
Ein Finaleinzug im prominent besetzten Feld oder gar der erste Turniersieg wären für Zverev also eine positive Überraschung. Eine Überraschung zum perfekten Zeitpunkt.