Eala hat in Florida bereits mehrfach bewiesen, dass sie keine Angst vor großen Namen hat. In der zweiten Runde schlug sie Jelena Ostapenko (Nr. 25), bevor sie in einem mitreißenden Match Madison Keys besiegte. Der Moment, als sie nach ihrem Matchball in purer Euphorie ins Mikrofon rief: „Mama, Papa, oh mein Gott!“, war einer der emotionalsten Augenblicke des Turniers. Das Viertelfinale gegen Iga Swiatek war dagegen sogar fast nüchtern: Im ersten Satz dominierte sie die sichtlich geschockte Polin, im zweiten Satz behielt sie beeindruckende Ruhe und rang die Top-Spielerin nieder.
Sucht man nach einem weiteren philippinischen Namen in den ATP- oder WTA-Ranglisten, sucht man vergeblich. Eala ist die einzige Spielerin ihres Landes, die es unter die besten 1000 der Welt geschafft hat – sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen. Ihre Siege gegen Top-30-Spielerinnen sind historisch: Noch nie zuvor hatte eine Vertreterin ihres Landes solche Erfolge gefeiert. Doch genau das sieht sie als Ansporn: „Es gibt viele Menschen auf der Welt, zu denen man aufschauen kann, aber ich hoffe, dass all das dem philippinischen Tennis hilft, den nächsten Schritt zu machen."
Von Manila nach Mallorca
Kein Zufall ist unterdessen, dass auch Superstar Rafael Nadal sie persönlich beglückwünschte. Schon als 13-Jährige entschied sie sich, in die berühmte Rafa Nadal Academy nach Spanien zu gehen. Ein großer Schritt für die junge Eala, die ihre Heimat verlassen musste, um ihr Talent weiterzuentwickeln. „Die Akademie war in den letzten sieben Jahren mein Zuhause“, erzählt sie. Eine Entscheidung, die sich mehr als ausgezahlt hat.
Ohne konkrete Vorbilder in der Tenniswelt, aber mit einer sportbegeisterten Familie im Rücken, fand Eala ihren Weg auf den Platz. Ihr Großvater, ein leidenschaftlicher Vereinsspieler, brachte ihr und ihrem Bruder das Tennisspielen bei. Was als Freizeitbeschäftigung begann, entwickelte sich zu einer Karriere mit internationalem Potenzial.
Ealas Zukunft ist jetzt
Schon als Juniorin zeigte sie ihr außergewöhnliches Talent. 2022 triumphierte sie bei den US Open im Nachwuchs-Wettbewerb, 2020 stand sie im Halbfinale der French Open. Ihr Ehrgeiz ist ungebrochen: „Jede Spielerin auf der Tour stellt sich selbst als fertige Athletin vor. Mein Ziel ist es, auf der WTA-Tour zu bestehen, Grand Slams zu gewinnen und in der Weltrangliste aufzusteigen. Ich denke, ich habe einen guten Schritt in diese Richtung gemacht.“
Mit ihrem sensationellen Lauf in Miami hat Alexandra Eala bewiesen, dass sie bereit für die große Bühne ist. Nach dem Meisterstück gegen Iga Swiatek ist nun offener denn je, wo ihr Weg noch hinführt. Eins ist aber sicher: Die Tenniswelt sollte sich diesen Namen merken.
Zum Match-Center: Alexandra Eala vs. Iga Swiatek
