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Sensation in Miami: Wildcard-Spielerin Eala schlägt Swiatek und steht im Halbfinale

Alexandra Eala hat völlig überraschend das Halbfinale beim Turnier von Miami erreicht.
Alexandra Eala hat völlig überraschend das Halbfinale beim Turnier von Miami erreicht.Imagn Images / ddp USA / Profimedia
Ein großer Moment, den niemand bei den Miami Open so schnell vergessen wird: Die 19-jährige Wildcard-Teilnehmerin Alexandra Eala von den Philippinen hat sich ihren Traum erfüllt und Iga Swiatek, die dominierende Nummer 2 der Welt, in zwei Sätzen mit 6:2, 7:5 besiegt. Zum dritten Mal in Folge schlug die Nachwuchsspielerin eine Grand-Slam-Siegerin – und das auf einer Bühne, die größer nicht sein könnte.

Die mit reichlich Titeln dekorierte Iga Swiatek hatte an diesem Nachmittag keine Antwort auf Ealas Spiel. Der polnischen Weltklassespielerin fiel es schwer, ihren Aufschlag zu kontrollieren, was Eala die Möglichkeit gab, das Spiel ganz nach ihrem Rhythmus zu diktieren. Dabei war Ealas Aufschlag, ein eher unorthodoxer, linkshändiger Spin-Service, der kaum 144 km/h erreichte, eine echte Waffe, die Swiatek verzweifeln ließ.

Zum Match-Center: Alexandra Eala vs. Iga Swiatek

Während die 19-Jährige Asiatin körperlich nicht die gleiche Power wie die polnische Grand-Slam-Gewinnerin hatte, wusste sie durch Schnelligkeit, Präzision und taktisches Geschick zu glänzen. Besonders in den entscheidenden Momenten spielte Eala mit bemerkenswerter Coolness und nutzte die Schwächen von Swiatek geschickt aus. Sie zog die Weltmeisterin in lange Ballwechsel, um dann mit präzisen Cross-Schlägen oder raffinierten Stopps zuzuschlagen.

Größter Moment in Ealas Karriere

Die Bilanz war eindeutig: 32 ungezwungene Fehler von Swiatek standen nur 12 von Eala gegenüber. Auch wenn die Polin zu Beginn des zweiten Satzes versuchte, das Ruder herumzureißen, setzte Eala ihren Plan durch und schlug im richtigen Moment zu. Ein cleverer Stoppball brachte sie im entscheidenden Moment mit einem Break zurück ins Spiel und beim Stand von 5:5 gelang es ihr, Swiatek mit einem weiteren Fehler auf 6:5 zu breaken.

Im dramatischen Schlussmoment versagten Swiatek die Nerven: Zwei Vorhandfehler in Folge brachten Eala auf Matchball, und eine misslungene Rückhand von Swiatek besiegelte die Niederlage der Weltranglisten-Zweiten. Eala stand für einen Moment regungslos hinter der Grundlinie, ihr Gesicht ein Spiegelbild des Unglaubens, der Freude und des Schocks – und als sie schließlich den Platz verließ, war klar: Dies war der wohl größte Moment ihrer bisherigen Karriere.

Ich kann es im Moment einfach nicht glauben“, sagte Eala emotional im Interview. „Es ist so unwirklich. Ich bin so glücklich und so gesegnet, dass ich auf dieser Bühne mit einer solchen Spielerin konkurrieren kann.“ Mit Demut können hat sie nicht nur einen weiteren riesigen Schritt in ihrer Karriere gemacht, sondern auch das Tennis der Welt ein weiteres Mal überrascht.

Mit dem Sieg über Swiatek steht Eala nun im Halbfinale eines 1000er-Turniers – eine weitere Etappe auf ihrem Weg, die Tenniswelt zu erobern. Der Blick auf die Zukunft ist vielversprechend: Ab der kommenden Woche wird sie zu den Top 100 der Welt gehören. Doch für heute ist sie nicht nur die bestplatzierte Philippinerin, sondern auch die Heldin eines unglaublichen Tennis-Märchens.

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