Alexander Zverev lächelte verschmitzt, als er nach seinem Meilenstein die Marschroute für die kommenden Jahre vorgab. "Natürlich will ich noch 500 mehr - vielleicht sogar noch mehr", sagte der deutsche Tennisstar, nachdem er beim Masters in Toronto mit seinem 500. Sieg auf der ATP-Tour in einen elitären Kreis aufgestiegen war.
Der Hamburger ist in der Open Era erst der dritte Deutsche nach Boris Becker und Tommy Haas, der diese Marke knackt. Zverev brauchte dafür 712 Partien, nur sechs Spieler erreichten den Meilenstein im 21. Jahrhundert schneller. "Das ist eine großartige Leistung" und fühle sich "speziell" an, sagte der 28-Jährige nach seinem 6:7 (5:7), 6:3, 6:2-Erfolg gegen den Italiener Matteo Arnaldi und dem damit verbundenen Achtelfinaleinzug in der kanadischen Metropole.

In seiner erfolgreichen, aber bisher ungekrönten Karriere soll der 500. ATP-Sieg nur ein Zwischenziel sein - schließlich fehlt Zverev weiterhin der ganz große Coup bei einem Grand Slam. Für die Vorbereitung auf die US Open in New York (ab 24. August) kann die 500er Marke ihm weiteren Schub geben. Aber: "Am Ende des Tages ändert sich nichts für mich", sagte Zverev: "Ich muss weiterhin meine Arbeit machen, mich weiter verbessern und versuchen, weitere 500 Siege einzufahren."
Zum Match-Center: Zverev vs. Arnaldi
Zverev trifft auf Cerundolo
Der nächste soll am Samstag (Ortszeit) im Achtelfinale gegen Francisco Cerúndolo folgen - auch wenn der Argentinier für Zverev als Angstgegner gilt. In den drei bisherigen Begegnungen ging immer Cerúndolo als Sieger vom Court. Auf Hartplatz kann sich Zverev gegen den Sandplatz-Spezialisten aber bessere Chancen ausrechnen. In Toronto ist der Weltranglistendritte in Abwesenheit von Jannik Sinner und Carlos Alcaraz an Position eins gesetzt.
Trotz Startschwierigkeiten und einem verlorenen Tiebreak im ersten Satz gegen Arnaldi sei er "zufrieden und glücklich mit meinem Niveau", sagte Zverev, der nach einer vierwöchigen Turnierpause auf die Tour zurückgekehrt ist. Nach seinem Erstrunden-Aus in Wimbledon hatte er von mentalen Problemen berichtet, anschließend reiste er nach Mallorca und trainierte dort in der Akademie von Rafael Nadal mit dessen Onkel Toni. Er habe die Auszeit gebraucht, sagte Zverev, der Stück für Stück zur Leichtigkeit zurückfindet.
Diese braucht er auch auf seinem Weg nach Flushing Meadows. Nach einer überwiegend enttäuschenden Saison will Zverev beim letzten Grand Slam des Jahres angreifen. Auf dem Weg dorthin peilt er seinen zweiten Titel in Kanada nach 2017 an, damals hatte er im Endspiel Roger Federer besiegt. Der Schweizer hat in seiner illustren Karriere übrigens 1251 Siege auf der ATP-Tour und damit 23 weniger als Rekordhalter Jimmy Connors gefeiert. Für Zverev noch ein ganz weiter Weg, den er schon gegen Cerúndolo in Angriff nimmt.