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"Wird nicht einfacher": Djokovic als Außenseiter ins US-Open-Traumduell mit Alcaraz

Novak Djokovic ist im Halbfinale der US Open gegen Carlos Alcaraz nicht in der Favoritenrolle.
Novak Djokovic ist im Halbfinale der US Open gegen Carlos Alcaraz nicht in der Favoritenrolle.CHARLY TRIBALLEAU / AFP
Novak Djokovic freute sich nach seinem Siegestänzchen auf Zeit mit Tochter Tara, Carlos Alcaraz nach einer "fast perfekten" Vorstellung auf eine entspannte Runde Golf: Vor dem mit Hochspannung erwarteten Halbfinal-Kracher bei den US Open suchten die beiden Tennisstars Ruhe und Ablenkung – im Kampf um das Finale von New York wird am Freitag vor allem Djokovic jedes Prozent an Kraftreserven brauchen.

"Ich muss auf meinen Körper achten. Ich werde versuchen, mich zu entspannen und zu erholen", sagte der 38 Jahre alte Grand-Slam-Rekordchampion, der auch beim vierten Major in diesem Jahr im Halbfinale steht – und es im Generationenduell gegen den extrem formstarken Alcaraz (22) nun endlich ins Finale schaffen will.

Denn für Djokovic könnte das Turnier in Flushing Meadows die vielleicht letzte realistische Chance sein, sich den Traum vom 25. Grand-Slam-Titel noch zu erfüllen. Doch mit Duellen gegen Alcaraz und eventuell Jannik Sinner, der im Endspiel warten könnte, stehen dem Serben die größten Herausforderungen noch bevor.

Und sein Körper machte ihm in den großen Spielen in diesem Jahr häufig einen Strich durch die Rechnung.

"Nun, es wird nicht einfacher werden", sagte Djokovic, der mit seiner 14. Halbfinalteilnahme bei den US Open den Rekord von Jimmy Connors einstellte: "Ich weiß, dass ich mein bestes Tennis brauche. Aber ich werde mich der Herausforderung stellen" – auch wenn er nicht wisse, "wie sich der Körper in zwei Tagen" anfühlen werde.

Zumindest für ein Siegestänzchen, das er mit Tochter Tara einstudiert hatte und ihr zum achten Geburtstag widmete, reichte nach seinem Kraftakt im Viertelfinale gegen Taylor Fritz noch die Kraft. "Ich hoffe, sie wacht morgen mit einem Lächeln auf", sagte Djokovic.

US Open: Alcaraz in beängstigender Form

Kurz vor Mitternacht am Dienstagabend (Ortszeit) lag auch Alcaraz wohl schon im Bett. Der Spanier war mit einer "fast perfekten" Leistung gegen den Tschechen Jiri Lehecka zum neunten Mal vor seinem 23. Geburtstag in die Runde der letzten vier bei einem Grand Slam gestürmt, häufiger gelang dies nur seinem Landsmann Rafael Nadal und Deutschlands Ikone Boris Becker (je 10).

Im Turnierverlauf hat der French-Open-Champion noch keinen Satz abgegeben, seit dem Start des Masters in Rom im Mai steht er bei 35 Siegen aus 36 Spielen – nur das Wimbledon-Finale gegen Sinner ging verloren. Eine beängstigend gute Form.

"Es sind nur noch zwei Schritte. Ich fühle mich einfach großartig und bin hungrig darauf, es zu schaffen", sagte Alcaraz, der in Flushing Meadows 2022 seinen ersten von mittlerweile fünf Grand-Slam-Titeln gewonnen hatte. Am Mittwoch spielte er Golf mit dem Spanier Sergio García, Gewinner des Masters in Augusta 2017. Auf dem Golfplatz fühle er sich einfach "total friedlich", sagte Alcaraz.

Mit dem Frieden ist es spätestens am Freitag vorbei, wenn sich Alcaraz und Djokovic im Arthur Ashe Stadium gegenüberstehen. Der Serbe führt im Head-to-Head mit 5:3, die vergangenen zwei Matches gingen jeweils an Djokovic – darunter das Australian-Open-Viertelfinale in diesem Jahr und das emotionale Olympiafinale von Paris im Vorjahr. Und auch diesmal, versicherte Djokovic, werde er "nicht die weiße Flagge hissen".

Zum Match-Center: Novak Djokovic vs. Carlos Alcaraz