Carlos Alcaraz brüllte seine ganze Erleichterung in den Himmel von London und genoss den Applaus der tobenden Zuschauer in der Mitte des Centre Courts: Der spanische Topfavorit hat nach einem Kraftakt in brütender Hitze zum dritten Mal in Folge das Wimbledon-Finale erreicht und greift an der Church Road nach dem Hattrick.
Der Weltranglistenzweite besiegte den US-Amerikaner Taylor Fritz vor den Augen von Hollywood-Star Leonardo DiCaprio mit 6:4, 5:7, 6:3, 7:6 (8:6) und bekommt die Chance, seinen sechsten Grand-Slam-Titel zu gewinnen – alle seine fünf bisherigen Major-Endspiele hat Alcaraz für sich entschieden.
Gegner am Sonntag ist wie in den beiden vergangenen Jahren der serbische Grand-Slam-Rekordchampion Novak Djokovic oder der Weltranglistenerste Jannik Sinner aus Italien.
Historische Gelegenheit für Alcaraz
"Es war sehr heiß. Aber ich bin sehr glücklich mit allem, was ich heute gemacht habe", sagte Alcaraz bei über 30 Grad im Südwesten Londons. Er denke nicht "über die Resultate" nach, fügte der Spanier an: "Es ist mein Traum, hier auf dem Platz zu stehen. Das ist alles, an das ich denke." Auch an das Finale am Sonntag wolle er noch nicht denken, so Alcaraz.
Der nur phasenweise gefährdete Erfolg gegen den Weltranglistenfünften Fritz war bereits sein 24. Sieg in Folge. In Wimbledon ist Alcaraz nun seit 20 Partien ungeschlagen.
Erst vor fünf Wochen hatte er sich nach einem epischen French-Open-Finale gegen Sinner die Krone in Roland Garros aufgesetzt, im All England Club kann er am Sonntag der fünfte Mann in der Open Era (seit 1968) werden, der drei Wimbledon-Titel in Folge gewinnt.
Wie am Vortag bei den Frauen-Halbfinals war die Partie bei über 30 Grad auf dem Centre Court mehrfach wegen medizinischer Zwischenfälle mit Fans unterbrochen worden. Sportlich startete Alcaraz famos in die Partie. Er nahm Fritz sofort den Aufschlag ab, spielte im ersten Durchgang nahezu fehlerfrei und auf seinem Topniveau.
Spannender vierter Satz
Die bisherigen zwei Aufeinandertreffen mit Fritz hatte Alcaraz souverän gewonnen, in einem ausgeglichenen zweiten Durchgang wackelte der Spanier beim Stand von 5:6 und eigenem Aufschlag jedoch plötzlich und kassierte das Break – Fritz war zurück.
In der Folge fand Alcaraz aber zu seiner Dominanz zurück. Im vierten Satz musste der Tiebreak entscheiden. Alcaraz brillierte zunächst mit einem Lob und aggressivem Serve-and-Volley, wehrte dann nervenstark zwei Satzbälle ab - und verwandelte schließlich seinen ersten Matchball zum Sieg.
Match-Center: Fritz vs. Alcaraz