Mit ihrem Sieg gegen Solana Sierra wurde Laura Siegemund prompt zur ältesten Spielerin, die ihr erstes Viertelfinale in Wimbledon erreicht. 37 Jahre und 118 Tage alt war noch keine Dame bei ihrer Premiere unter den besten Acht beim Traditionsturnier in London. Die Schwäbin nahm den Jubel, als dies verkündet wurde mit Humor: "Es ist selten, dass du ein Kompliment dafür bekommst, alt zu sein."
Match-Center: Aryna Sabalenka vs. Laura Siegemund
Mit Ekaterina Alexandrova und Anastasia Pavlyuchenkova sind noch zwei weitere Damen im Wettbewerb, welche die 30 bereits geknackt haben. Und das unterstreicht, dass auf Rasen einfach andere Qualitäten gefragt sind. Kraft, Spielwitz und vor allem die Erfahrung sind wichtig für die extrem kurze Saison auf dem "exotischen" Belag.
Und vor allem die Erfahrung hat auch eine Laura Siegemund. Vor 14 Jahren spielte sie das erste Mal in der Quali für Wimbledon mit, 2015 feierte sie ihre Hauptfeld-Premiere. Es ist einiges an Energie in diesen Prozess geflossen, nun könnte sich die Filderstädterin mit einer tollen Vorstellung gegen Aryna Sabalenka für jahrelange Arbeit belohnen. Sollte es entgegen allen Erwartungen am Ende wirklich für den Titel reichen, wäre sie die älteste Siegerin seit weit über 100 Jahren, Charlotte Sterry war zur Jahrhundertwende nur ein paar Tage "reifer" als Siegemund.
Veteranen-Treff bei der ATP
Aber auch bei den Herren haben die alten Recken bisher gute Arbeit geleistet. Novak Djokovic und Marin Cilic konnten sich beide bis in Achtelfinale kämpfen und würden bei einem Sieg sogar als nächstes im direkten Duell gegeneinander spielen. Grigor Dimitrov hingegen hat im Alter von 34 Jahren nochmal die Chance, Jannik Sinner zu zeigen, wie ein "Oldie" auf dem Rasenplatz spielt. 2014 spielte sich der Bulgare bis ins Halbfinale des Turniers und damit genauso weit wie das bisherige Rekordergebnis des Südtirolers.
Match-Center: Alex de Minaur vs. Novak Djokovic
Neben diesen Spielereien hat aber wohl Novak Djokovic von den Veteranen noch die besten Chancen auf den großen Wurf. Mit einem Turniersieg auf dem heiligen Rasen wäre der Serbe, der hier vor kurzem seinen bereits 100. Erfolg feiern konnte, der älteste Wimbledon-Sieger seit Beginn der Open Era. Die Chance, das zu erreichen liegt laut den Buchmachern ungefähr bei 20 %, keine schlechte Wahrscheinlichkeit für einen Spieler, der von einigen aufstrebenden Talenten problemlos der Vater sein könnte.