Der VfB Stuttgart war während der Länderspielpause nicht untätig. "Gemeinsam wollen wir den VfB in eine erfolgreiche Zukunft führen. Dafür haben wir mit Sebastian Hoeneß den idealen Trainer langfristig gebunden", verkündete Sportvorstand Fabian Wohlgemuth am zurückliegenden Samstag.
Hoeneß steht seit April 2023 in Stuttgart an der Seitenlinie. Er kam als Feuerwehrmann, führte die Schwaben letztlich souverän zum Klassenerhalt – und im Jahr darauf sogar bis in die UEFA Champions League. Der deutsche Vizemeister durfte sich mit Real Madrid und Juventus Turin messen, Königsklassen-Luft schnuppern.
"Als ich vor knapp zwei Jahren zum VfB kam, war die sportliche Situation auf Tabellenplatz 18 anspruchsvoll. Dennoch hat sich der Wechsel zum VfB damals richtig angefühlt", so Hoeneß: "Und genauso richtig fühlt es sich jetzt an, den Vertrag zu verlängern." Bis Sommer 2028 soll der 42-Jährige den fünfmaligen deutschen Meister betreuen.
Eine komplizierte Saison
Vor dem Spitzenspiel bei Eintracht Frankfurt herrscht beim VfB Aufbruchsstimmung. Und das, obwohl die vergangenen Wochen höchst kompliziert verlaufen sind. Ins neue Jahr startete der Verein mit vier Pflichtspielsiegen hintereinander. Auch ein Weiterkommen in der Champions League schien im Bereich des Möglichen.
Doch dann folgte der Einbruch. Verletzungspech, Formschwäche, Mehrfachbelastung – der Vizemeister strahlte nicht dieselbe Souveränität aus, wie in der herausragenden Spielzeit 2024/25. Der Vizemeister rutschte ins Tabellenmittelfeld ab und ließ wichtige Punkte liegen.
Nach einem 2:2-Unentschieden bei Aufsteiger Holstein Kiel forderte Trainer Hoeneß von seiner Mannschaft bessere Leistungen – auf dem Spielfeld genauso wie auf dem Trainingsplatz. Tatsächlich brachte man Bayer 04 Leverkusen eine Woche später an den Rand einer Niederlage. Doch eine 3:1-Führung wurde in der Schlussphase leichtfertig verspielt. In der Nachspielzeit besiegelte Schick das 4:3-Comeback der Gäste.

Frankfurt auswärts "eine der schwersten Aufgaben"
Der VfB ist seit fünf Ligaspielen sieglos, acht Zähler fehlen auf Tabellenplatz vier. Die erneute Qualifikation für die Champions League ist unwahrscheinlich – eine Teilnahme am europäischen Geschäft jedoch im Bereich des Möglichen.
Voraussetzung dafür: Punkte sammeln. Gar nicht einfach. Eintracht Frankfurt sei "eine der schwersten Auswärtsaufgaben ist, die es in der Bundesliga derzeit gibt", warnte Sebastian Hoeneß, der auf beiden Seiten "eine hohe Intensität" erwartet.
Die SGE sei "torgefährlich, kann schnell und präzise umschalten und verfügt über mehrere Speedspieler." Für seine Mannschaft bedeute das, "dass wir auch im eigenen Ballbesitz sehr gut absichern müssen."
Zum Flashscore Bundesliga-Tracker
Hattrick-Held Woltemade: "Unangenehmes, aber geiles Spiel"
In der Offensive ruhen die Hoffnungen auf Nick Woltemade und Ermedin Demirovic. Beide Angreifer tankten während der Länderspielpause frisches Selbstvertrauen.
Woltemade führt die deutsche U21-Nationalmannschaft per Hattrick zu einem 3:1-Erfolg gegen die spanische Auswahl. Eine Leistung, die auch Hoeneß ins Schwärmen brachte: "Gute Ballführung, technisch versiert, gutes Dribbling auf engstem Raum – er hat zurecht viel Zuspruch bekommen nach dem Spiel gegen die Spanier."
Demirovic traf unterdessen bei Bosniens 2:1-Heimerfolg über Zypern, in die WM-Qualifikation startete die Balkannation mit zwei Siegen. Das "gab es bisher noch nicht so oft und ist daher etwas Besonderes", erläuterte der 27-Jährige die Bedeutung des gelungenen Auftakts im Interview mit dem VfB TV.
Sein Teamkollege Woltemade ergänzte: "Positive Erfahrungen bei der Nationalmannschaft helfen immer. Nun wollen wir in der Bundesliga wieder angreifen." Auf das Spitzenspiel in Frankfurt freut sich der 23-Jährige bereits: "Es wird ein unangenehmes, aber auch ein geiles Spiel."
Match-Center: Frankfurt vs. Stuttgart
Voraussichtliche Aufstellungen
Frankfurt: Santos - Kristensen, Koch, Theate, Brown - Tuta, Höjlund - Knauff, Götze, Bahoya - Ekitike
Stuttgart: Nübel - Jeltsch, Al-Dakhil, Hendriks - Leweling, Karazor, Stiller, Mittelstädt - Woltemade, Millot - Demirovic
Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Nürnberg)