In der serbischen Hauptstadt wurden insgesamt zehn Posten im Entscheidungsgremium der UEFA neu vergeben. Anders als bei der Wahl der europäischen Vertreter für das FIFA-Council hatte es für das UEFA-Exko mehr Bewerber als freie Plätze gegeben, Watzke war einer von elf Kandidaten.
Neuendorfs Wiederwahl in das FIFA-Gremium war reine Formsache und erfolgte per Akklamation, Watzke erhielt 48 von 55 möglichen Stimmen. Der 65-Jährige will sich im September zudem erneut zum Sprecher des Präsidiums der Deutschen Fußball Liga (DFL) wählen lassen, dort ist er auch Aufsichtsratschef. Beim Bundesligisten Borussia Dortmund zieht sich Watzke im Herbst als Geschäftsführer zurück.
Das Duo soll die deutschen Interessen auch in den kommenden Jahren auf der internationalen Bühne vertreten. Der Deutsche Fußball-Bund wirbt derzeit für eine Austragung der Frauen-EM 2029 in Deutschland. Der EM-Ausrichter wird im Dezember durch das UEFA-Exko bekannt gegeben.
Ins UEFA-Exko zog im zweiten Anlauf auch Norwegens Verbandschefin Lise Klaveness ein, diesmal über einen weiblichen Quotenplatz, nachdem sie im Vorjahr bei der Wahl für die offenen Plätze gescheitert war. Der frühere Starstürmer und jetzige ukrainische Verbandspräsident Andriy Shevchenko verpasste den Einzug. Der umstrittene russische Verbandschef Aleksandr Dyukov hatte sich inmitten der schwelenden Diskussion um eine mögliche Rückkehr Russlands in den Weltfußball nicht zur Wiederwahl gestellt.
Rummenigge neues Ehrenmitglied der UEFA
Karl-Heinz Rummenigge ist zum Ehrenmitglied der Europäischen Fußball-Union (UEFA) ernannt worden. Auf Vorschlag des UEFA-Präsidenten Aleksander Ceferin erhielt der 69-Jährige im Rahmen des Kongresses in Belgrad eine der höchsten Auszeichnungen des Dachverbandes. Der frühere Bayern-Boss saß von April 2021 bis Februar 2024 als Vertreter der Klubvereinigung ECA im Exekutivkomitee der UEFA, zuvor hatte er dem Gremium bereits von 2016 bis 2017 angehört.
"Ich fühle mich sehr stolz, geehrt, dankbar und glücklich", sagte Rummenigge auf dem Podium im Sava Congress Centar: "Es ist eine lange Zeit her, als ich im Fußball begonnen habe. Dank Fußball hatte ich ein sehr schönes Leben. Ich will die Gelegenheit nutzen, um dem Fußball danke zu sagen." Er habe eine Menge "fürs Leben gelernt und Freundschaften geschlossen". Es sei ihm "eine Ehre" gewesen, dem Fußball in der "bestmöglichen Form zu dienen".
Bei seiner Verabschiedung im vergangenen Jahr war Rummenigge von Ceferin als "Mensch, Anführer und Charismatiker" gelobt worden. "Du bist derjenige im Fußball, der mich am meisten beeindruckt hat", schwärmte der Slowene damals. Als eine von nur wenigen Persönlichkeiten wurde Rummenigge unter Regie Ceferins nun mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet. Aus Deutschland erhielten diese zuvor lediglich der frühere DFB-Präsident Egidius Braun und der ehemalige UEFA-Generalsekretär Gerhard Aigner.