Die letzten Rennen vor dem Weltcup-Finale sind gefahren. Welche Allrounderin ihren ersten Super-G-Sieg feierte, wie sich die ÖSV-Stars schlugen und welche Nation wieder in einer eigenen Liga fuhr, erfährst du im SkiFlash.
TOP – Emma Aicher gewann ihren ersten Super-G
Zwei Wochen nach ihrem ersten Weltcupsieg in der Abfahrt, erwischte Emma Aicher erstmals im Super-G die schnellste Linie. Die 21-jährige Deutsche gewann den verkürzten Super-G mit nur 0,06 Sekunden Vorsprung auf Sofia Goggia. Federica Brignone landete trotz einer fehlerhaften Fahrt noch auf Platz 3. "Dieser Sieg bedeutet mir sehr viel, er ist unerwartet - aber ich freue mich mega! Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet. Das ist ein Traum, für den man die ganze Zeit arbeitet: Cool, dass es mal klappt. Ich hätte vor der Saison nicht gedacht, dass sie so gut wird", freute sich Aicher im Eurosport-Interview. Es war der erste deutsche Super-G-Sieg seit Viktoria Rebensburg in Lake Louise 2019.
FLOP – Wieder kein Podestplatz für die ÖSV-Herren
Die ÖSV-Techniker konnten auch im norwegischen Hafjell keinen Podestplatz einfahren. Stefan Brennsteiner konnte im Riesentorlauf als Vierter nach dem ersten Durchgang seine gute Ausgangslage nicht nutzen und wurde am Ende Sechster. "Ich habe heute versucht, das ganze Herz auf der Piste zu lassen. Eigentlich habe ich das Gefühl, dass ich mir nicht viel vorwerfen kann, bin aber trotzdem nicht ganz dabei gewesen. Ich war heute leider einfach ein bisschen zu langsam", sagte der 33-jährige Salzburger. Bitter endete das Rennen für den Weltmeister Raphael Haaser, denn er stürzte nach guter Fahrt im zweiten Lauf kurz vor dem Ziel schwer. Er fuhr mit blutverschmiertem Gesicht ins Ziel und gab später leichte Entwarnung. Auf Instagram schrieb er von “einigen gebrochenen Zähnen“.
Die Slalom-Asse machten es am Sonntag nicht besser und verpassten ebenfalls das Podest. Fabio Gstrein lag nach dem ersten Durchgang als Dritter auf Podestkurs, fiel aber in der Entscheidung noch auf Platz 6 zurück. „Oben habe ich mir brutal schwergetan, im Mittelteil ist wieder etwas weitergegangen. Manchmal geht es dahin, dann fehlt wieder der Trieb, und das ist bei so einem Lauf tödlich. Es hängt viel zusammen, wenn die Zeit fehlt“, zeigte sich der 27-jährige Tiroler enttäuscht. Manuel Feller, Dominik Raschner und Marco Schwarz schieden allesamt aus.
TOP – Nächster Schweizer Dreifachsieg
Schweizer Meisterschaften auch in Hafjell! Aus den Speed-Disziplinen ist dieses Ergebnis mittlerweile schon bekannt, nun gab es aber auch im Riesentorlauf einen Schweizer Dreifachsieg. Loic Meillard gewann vor seinen Teamkollegen Marco Odermatt und Thomas Tumler. Superstar Odermatt sicherte sich damit die kleine RTL-Kristallkugel. "Es brauchte einen zweiten Platz für die Kugel und den habe ich ganz, ganz knapp erreicht. Dieser Mix, bei jedem Rennen gefühlt immer zwei Rennen zu fahren, das eine um den Tagessieg und das andere um die Kugel, das ist schon anstrengend", zeigte sich der 27-Jährige im ORF erleichtert. Meillard machte das Wochenende einen Tag später perfekt, denn er triumphierte auch im Slalom.
FLOP – ÖSV-Damen blieben hinter den Erwartungen zurück
Die Reise nach La Thuile endete für die österreichischen Speed-Queens mit einer Enttäuschung. Der einzige Lichtblick wäre Cornelia Hütter am Donnerstag gewesen. Der ÖSV-Star kam auf Siegeskurs liegend kurz vor Schluss zu Sturz. Die 32-jährige Steirerin versäumte die Kurve etwas und wollte den Schwung kürzer halten, doch sie überdrehte und landete im Fangnetz. „Ich habe gleich mal meine Knie gecheckt, da ist alles gut. Die Schulter schmerzt ein wenig. Aber es tut mehr weh, weil ich so schnell unterwegs war“, meinte Hütter im ORF-Interview.
Die restlichen ÖSV-Damen konnten nicht überzeugen. Ariane Rädler wurde als Achte und Siebte in beiden Rennen beste Österreicherin. Weltmeisterin Stephanie Venier blieb vor allem mit Platz 18 im zweiten Rennen weit hinter ihren Möglichkeiten zurück. "Es klingt billig, aber zurzeit tue ich mir schwer, das nötige Risiko einzugehen. Ich habe alles auf die WM gesetzt, da ist es mir aufgegangen. Mir fehlt die nötige Lockerheit", klagt Venier.