Den Sieg holte sich völlig überraschend der Bulgare Albert Popov, der sein erstes Weltcuprennen gewann und seinem Land den erst zweiten Weltcuperfolg nach Petar Popangelow 1980 bescherte. Das Podium komplettierten der Schweizer Loic Meillard (0,44 Sekunden) und der Kroate Samuel Kolega (+0,46), der ebenfalls sein bestes Weltcup-Resultat feierte. Straßer hatte nach einem Fehler im zweiten Lauf 36 Hundertstel Rückstand auf Rang drei. Es war dennoch sein bestes Resultat in diesem Winter.
Dabei waren die Voraussetzungen für mehr günstig: Allein im Finaldurchgang schieden neun Läufer bei schwierigen Bedingungen aus, darunter der nach dem ersten Lauf klar führende Norweger Atle Lie McGrath.
"Wenn der Fehler unten weg ist, kann es auch Richtung Podium gehen. Aber grundsätzlich bin ich zufrieden. Das war gut", sagte Straßer im BR, nachdem er nach seiner Zieldurchfahrt gleich zweimal seinen Frust herausgebrüllt hatte.
Erster Durchgang mit Tücken
Allein im ersten Durchgang schieden auf eisiger Piste 23 Starter aus, etwa Clement Noel (Frankreich) und der Norweger Timon Haugan, die in dieser Saison bereits Weltcupsiege im Slalom gefeiert hatten. Auch die weiteren deutschen Starter Anton Tremmel, Adrian Meisen und Fabian Himmelsbach konnten den ersten Lauf nicht beenden. Es sei "ein schmaler Grat", bemerkte auch Straßer.
Der Münchner hatte bei den Slaloms zuvor in Serie gepatzt. Nach Platz sieben beim Auftakt in Levi schaffte er es in Gurgl nicht ins Finale und schied in Val d'Isere wie in Alta Badia aus. Die Zeit mit der Familie rund um den Jahreswechsel habe er genutzt für einen Restart, berichtete Straßer. Er habe "mit großer Lockerheit und Entspannung" am Start gestanden.
Madonna di Campiglio bildet den Auftakt zum heißen Slalom-Januar mit fünf Rennen. Es folgen Adelboden am Samstag sowie Wengen, Kitzbühel und Schladming. Danach steht schon die WM in Saalbach-Hinterglemm auf dem Programm, der Slalom findet am Schlusstag (16. Februar) statt.