Wohlverdiente Pause für die Ski-Stars nach einer anstrengenden Saison. Welcher ÖSV-Star herausragte, welcher Läufer mit den unglaublichen Schweizern mithielt und wer die Saison einmal mehr dominierte, erfährst du im SkiFlash.
TOP – Schweizer Herren in einer eigenen Liga
Was für eine Machtdemonstration! Die Schweizer Herren dominierten den ganzen Winter über den Weltcup und räumten bei der Weltmeisterschaft in Saalbach-Hinterglemm groß ab. In der Abfahrt war der Unterschied zum Rest eklatant. Die Schweizer gewannen sechs der acht Abfahrten und feierten dabei vier Doppelsiege und zwei Dreifachsiege. Von 24 möglichen Abfahrts-Podestplätzen gingen unglaubliche 17 an die Schweizer Superstars rund um Marco Odermatt, Franjo von Allmen und Alexis Monney.
Im Super-G konnten sie vier von acht Rennen für sich entscheiden. Noch eine Spur besser war es im Riesentorlauf, denn da triumphierten sie in sechs von neun Rennen. Im Slalom hielt Loic Meillard die Schweizer Fahnen hoch. Er gewann ein Rennen und belegte zweimal den zweiten sowie zweimal den dritten Platz. Bei der Weltmeisterschaft gewannen die Schweizer Superstars bis auf den Riesentorlauf jeden Herren-Bewerb. Hervorzuheben ist hier der Dreifachsieg in der neuen Team-Kombination. “Unglaublich cool, die Leistung vom ganzen Schweizer Team. Das ist etwas für die Geschichte“, sagte der Doppel-Weltmeister und Shootingstar von Allmen.
TOP – Henrik Kristoffersen hielt mit den Schweizer im Gesamtweltcup mit
Henrik Kristoffersen konnte über die ganze Saison gesehen am besten mit den Dominatoren aus der Schweiz mithalten. Er wurde im Gesamtweltcup Zweiter hinter Marco Odermatt und verwies dabei Loic Meillard auf Platz 3. Er gewann drei Saisonrennen und stand sechs weitere Male auf dem Podium. In Kranjska Gora gelang dem norwegischen Star ein perfektes Wochenende. Er entschied sowohl den Riesentorlauf als auch den Slalom für sich.
Sein Saison-Highlight ist aber mit Sicherheit der Sieg im Slalom-Weltcup. “Es war anstrengend, es war nicht so smart im zweiten Lauf mit so vielen Fehlern, ich habe viermal ein Tor ins Gesicht bekommen. Es war ein bisserl Rock ’n’ Roll. Mit der Kugel in der Hand ist es dann nicht mehr so schlimm. Jetzt ist die Erleichterung aber größer, dass es vorbei ist, als die Freude über die Kugel. Ich wäre natürlich enttäuscht, aber jetzt ist es genug“, sagte er nach dem letzten Rennen in Sun Valley.
FLOP – Nur ein Weltcupsieg für die ÖSV-Herren
Die Ehre ist gerettet! Beim Saisonfinale erlöste Lukas Feurstein die ÖSV-Athleten und sorgte für den einzigen Sieg im Weltcup. Die ÖSV-Herren erlebten größtenteils eine Saison zum Vergessen. Die Entstände in den einzelnen Disziplin-Wertungen sprechen eine klare Sprache. In der Abfahrt landete kein Österreicher in den Top-10. Im Riesentorlauf wurde Stefan Brennsteiner als Neunter bester ÖSV-Athlet. In der Slalom-Wertung belegte Fabio Gstrein Platz 7 und Manuel Feller wurde Neunter. Als einziger Lichtblick konnte sich Vincent Kriechmayr den zweiten Platz im Super-G sichern.
In den Speed-Disziplinen konnte der zwischenzeitliche verletzungsbedingte Ausfall von Aushängeschild Kriechmayr nicht kompensiert werden und den Slalom-Spezialisten wurden vor allem die vielen Ausfälle zum Verhängnis. Es bleibt zu hoffen, dass über den Sommer an den richtigen Schrauben gedreht wird und die ÖVS-Stars stark verbessert in die Olympia-Saison gehen. Mit der Bestellung von Andreas Evers zum österreichischen Speed-Chef wurde schon der erste wichtige Schritt gesetzt.
TOP – Raphael Haaser als ÖSV-Gewinner der Saison
Der Knoten ist geplatzt! Zu Beginn sah es nach einer Saison zum Vergessen aus. Raphael Haaser überdehnte sich bei seinem Ausfall im RTL von Val d’Isere das Kreuzband und war zu einer sechswöchigen Zwangspause gezwungen. In Kitzbühel feierte der 27-jährige Tiroler ein phänomenales Comeback und wurde Zweiter im Super-G. Mit diesem Selbstvertrauen reiste er zur Heim-WM in Saalbach-Hinterglemm.
Gleich bei seinem ersten Auftritt krönte sich Haaser zum Vizeweltmeister im Super-G. Der ganz große Coup gelang dem ÖSV-Star aber im Riesentorlauf. Vor 19.500 Skibegeisterten sicherte sich der sympathische Tiroler die Goldmedaille, obwohl er zuvor im RTL noch nie auf dem Podest stand. "Gerechnet habe auch ich nicht damit, umso schöner ist es für mich jetzt, dass alles so ausgegangen ist. Es ist einfach nur ein geiler Tag. Und ob man es glaubt oder nicht, ich habe schon Freude“, sagte der “Iceman“ gewohnt ruhig. Dem ÖSV-Gewinner der Saison kann man zu diesen großartigen Leistungen nur gratulieren.
TOP – Marco Odermatt einmal mehr der Saison-Dominator
Der Saison-Dominator heißt wieder einmal Marco Odermatt. Der Superstar gewann zum vierten Mal in Folge den Gesamtweltcup. Außerdem konnte er sich in all seinen Disziplinen (Abfahrt, Super-G und Riesentorlauf) die kleine Kristallkugel sichern. In diesem Winter stand er achtmal ganz oben auf dem Siegerpodest. Davon abgesehen landete er sechsmal auf Rang 2 und wurde dreimal Dritter.
Neben diesen unglaublichen Leistungen im Weltcup, darf er sich auch Super-G-Weltmeister nennen. “Ich werde plötzlich wieder ein wenig emotional. Es war wieder eine unglaubliche Saison. Dass es jedes Mal so aufgeht, ist speziell“, sagte der Schweizer beim Finale in Sun Valley. Odermatt sei froh, dass die Saison zu Ende ist und ein wenig Zeit für Erholung bleibt. Der Ausnahmekönner wird nach dem Urlaub den Fokus sofort wieder auf die neue Saison legen und im nächsten Jahr wird es wieder ihn zu schlagen geben.
TOP – Mehr Star-Glamour dank Marcel Hirscher & Lucas Braathen
Die Saison 2024/25 war die Saison der großen Comebacks. Der achtfache Gesamtweltcup-Sieger Marcel Hirscher wagte in der Saison 2024/25 nach fünf Jahren die Rückkehr in den alpinen Skisport. Beim Saisonauftakt in Sölden fuhr der Superstar noch spektakulär in die Punkteränge, doch das blieb sein einziger Lichtblick.
In Levi und Gurgl scheiterte er jeweils im ersten Slalom-Durchgang. Hirscher kam mit den eisigen Pistenbedingungen überhaupt nicht zurecht und zeigte sich ratlos. "Die nächsten drei Wochen sind sehr wichtig, weil so bin ich ein bisschen fehl am Platz, das muss man echt sagen", sagte er damals. Nur Tage später war der Winter für ihn gelaufen, denn er zog sich beim Training auf der Reiteralm einen Kreuzbandriss zu. In nächster Zeit will der 35-jährige Salzburger eine Entscheidung treffen, ob er seine aktive Karriere fortsetzt. Dem Skizirkus ist es zu wünschen, denn diese Geschichten und Stars sind wichtig für den Sport.
Mit Lucas Braathen feierte ein weiteres Aushängeschild sein Comeback. Nach einem Jahr Pause aufgrund eines Streits mit dem norwegischen Verband startet Braathen nun für Brasilien. Der stets gut gelaunte 24-Jährige brachte somit ein wenig Samba in den alpinen Weltcup und präsentierte seinen Tanzstil auch gern mal bei der Siegerehrung. Braathen gelang in dieser Saison viermal der Sprung auf das Podium und man darf nächstes Jahr noch mehr von ihm erwarten. Solche Typen braucht der Skisport, um attraktiv für die Fans zu bleiben.