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Zuvor Chef in Polen: Thurnbichler wechselt zum DSV – Auch Dreßen stößt dazu

Thurnbichler war zuvor Chefcoach in Polen.
Thurnbichler war zuvor Chefcoach in Polen.ČTK / imago sportfotodienst / JULIA PIATKOWSKA
Trainer-Coup bei den deutschen Skispringern: Der bisherige polnische Chefcoach Thomas Thurnbichler wechselt zum DSV und übernimmt den B-Kader. Dies gab der Verband am Mittwoch bekannt. Dem DSV ist bei der Neugestaltung seines Trainerteams im Bereich Alpin ein weiterer Coup gelungen. Der Verband hat Kitzbühelsieger Thomas Dreßen für sich gewonnen, der 31-Jährige wird künftig den verantwortlichen Trainer der Europacup-Speedmannschaft Christoph Henghuber unterstützen.

Der 35 Jahre alte Österreicher Thurnbichler war zuletzt drei Jahre lang für Polens Asse um die früheren Tourneesieger Kamil Stoch und Dawid Kubacki verantwortlich, ehe nach internen Querelen auch mit Verbandspräsident Adam Malysz zum Saisonende das Aus kam. Unter Thurnbichler machten junge Leute wie Pawel Wasek und Aleksander Zniszczol den nächsten Schritt.

Damit werden die wichtigsten deutschen Kader allesamt von prominenten Trainer geleitet. Chefcoach des A-Teams bleibt Thurnbichlers Landsmann Stefan Horngacher, zuvor ebenfalls Polens Nationaltrainer. Aus dem B- an die Spitze des C-Kaders rückt der frühere Schweizer Nationaltrainer Ronny Hornschuh, der die jungen Springer gemeinsam mit Christian Winkler betreut. Frauen-Chefcoach bleibt Heinz Kuttin, einst Trainer von Österreichs Männern.

Auch die anderen nordischen Sparten des DSV vermelden Neuigkeiten: Im Langlauf übernimmt Peter Schlickenrieder zusätzlich zur Rolle als Teamchef das Amt des Sportdirektors. Bei den Nordischen Kombinierern darf der bisherige Chefcoach Eric Frenzel nach bestandener Prüfung nun offiziell den Titel Bundestrainer führen.

DSV holt Kitzbühelsieger Dreßen ins Trainerteam

Dreßen, mit fünf Siegen erfolgreichster deutscher Weltcup-Abfahrer, hatte nach seinem Karriereende 2024 die C-Lizenz erworben und bereits beim DSV reingeschnuppert. Als Trainer sehe er seine "primäre Aufgabe" darin, "dass man Athleten unterstützt, sich positiv zu entwickeln", sagte er kürzlich in der BR-Sendung Blickpunkt Sport. Es sei "brutal cool, dass ich wieder dabei war beim Sport", meinte er zu einer Stippvisite beim Weltcup in Kitzbühel, wo 2018 sein Stern aufgegangen war.

DSV-Sportdirektor Wolfgang Maier hatte sich zuletzt angetan gezeigt von Dreßens Zukunftsplänen. "Der Thomas ist einfach ein total guter Typ. Alle Türen beim DSV stünden für ihn offen", sagte er, "wenn er kommt, würden wir uns freuen."

Allerdings müsste Dreßen dann auch "eine Spielregel akzeptieren, die heißt: täglich draußen stehen, nicht nur ab und zu. Also jeden Tag versuchen, junge Leute in den Sport zu bringen", meinte Maier. Genau das hat Dreßen nun vor, im Europacup beginnt er gewissermaßen in der 2. Liga unterhalb des Weltcups.

Dort führen die Bundestrainer Andreas Puelacher (Frauen) und Christian Schwaiger (Männer) ihre Posten in der Olympia-Saison fort. Neuer Trainer für den Speedbereich (Abfahrt/Super-G) bei den nach Dreßens Rücktritt, weiteren Abschieden, Verletzungen und Erkrankungen arg gebeutelten Männern ist Andreas Silberleitner. Er arbeitet im Team mit den Coaches Daniel Fischer, Tobias Lux und Andreas Fürbeck.