"Mit unserem Team haben wir gute Chancen, den Titel zu verteidigen", sagte Kaufmann, die als Teil des deutschen Aufgebots seit Sonntag (bis 19. Oktober) in der Küstenstadt Zadar um den Europameistertitel mit der Mannschaft kämpft: "Das ist auf jeden Fall mein Ziel, und ich glaube, da sind wir uns alle einig."
Schließlich gibt es bei der diesjährigen Ausgabe die Chance auf den Titel-Hattrick, auch für die Junioren-Weltmeisterin persönlich: Bereits bei den Siegen 2021 und 2023 war sie dabei, erstmals wird ihr in diesem Jahr aber auch eine größere Rolle zuteil.
Zwar schmerzte der Ellbogen zuletzt gehörig, zumindest mental befindet sich das Toptalent aber in starker Verfassung. Sie sei "selbstbewusst, was mein Spiel angeht", betonte Kaufmann. Denn läuft es mal nicht, dann ist auch das letzte Turnier trotz Gelenkschmerzen "keine komplette Katastrophe", wie sie in ihrer jugendlichen Unbeschwertheit befand. So sehe sie ihre "Fortschritte und die Entwicklung, und es ist schön, dass sich die Arbeit auszahlt".
Während die Frauen um Kaufmann, Sabine Winter und Yuan Wan als Topfavoritinnen in den Schlagabtausch um den Titel gehen, müssen sich die Männer des Deutschen Tischtennis-Bunds (DTTB) wohl etwas mehr strecken.
Auch Herren wollen zurück an die Spitze
Schließlich ist das Kapitel Boll nach über 20 Jahren kontinentaler Spitzenklasse inzwischen endgültig Geschichte, im Sommer beendete der Rekordeuropameister seine beispiellose Karriere. Die neue Zeitrechnung wird somit offiziell eingeläutet, die Balance zwischen alt und neu muss allerdings noch gefunden werden. Zwar fehlt auch der ehemalige Weltranglistenerste Dimitrij Ovtcharov, der Kern des Teams besteht aber nach wie vor aus vielen alten Bekannten - die hungrig sind.
"Wir sind heiß darauf, den Titel wieder zurückzuholen. Die Nummer eins zu sein, muss unser Anspruch sein", betonte Patrick Franziska, an dessen Seite auch Benedikt Duda und Dang Qiu spielen werden. Schließlich zog die deutsche Auswahl bei Bolls letzter Team-EM 2023 noch gegen Schweden im Finale den Kürzeren. Gemeinsam mit Frankreich mit den Lebrun-Brüdern sind es erneut die Skandinavier, die die Rolle des Topfavoriten einnehmen.
Der jeweils zehnte Mannschaftstitel soll trotzdem am Ende an Deutschland gehen - das "Doppel-Gold" gab es zuletzt 2021. Übrigens ohne Boll.