31 Gegentore und viele Tränen: Ein Torwart und sein Weltrekord werden zur Legende

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31 Gegentore und viele Tränen: Ein Torwart und sein Weltrekord werden zur Legende
Nicky Salapu ist trotz der herben Klatsche 2001 zum Nationalhelden Amerikanisch-Samoas geworden.
Nicky Salapu ist trotz der herben Klatsche 2001 zum Nationalhelden Amerikanisch-Samoas geworden.Profimedia
31 Gegentore im Fußball können sich ganz unterschiedlich anfühlen. Im Laufe einer Saison ist das für gewöhnlich ein ziemlich guter Wert - in einem einzigen Spiel allerdings eine sehr heftige Blamage. Und ein negativer Weltrekord. Amerikanisch-Samoa hält diesen seit 23 Jahren, Torwart Nicky Salapu hat nun zurückgeblickt auf das 0:31 gegen Australien in der WM-Qualifikation.

Mit einem kuriosen Ziel war er im April 2001 ins Spiel gegangen. "Die 0:22-Marke nicht zu überschreiten", sagt der 43-Jährige im Sporting Witness Podcast der BBC. So hoch hatte Australien zuvor nämlich gegen Tonga gewonnen, doch für den damals 20-Jährigen sollte es noch schlimmer kommen. Er wurde zu einem Hauptdarsteller der bis heute höchsten Niederlage eines Teams in einem offiziellen Länderspiel.

Ein großes Problem damals: Nur Salapu selbst war wegen seiner US-Staatsbürgerschaft unter den FIFA-Statuten spielberechtigt, alle anderen Spieler des ursprünglichen Kaders nicht - am Ende lief der ohnehin krasse Außenseiter Amerikanisch-Samoa also mit einem Durchschnittsalter von 18 Jahren auf, drei Spieler waren gerade erst 15. "Wir mussten innerhalb von zwei Wochen jemanden finden. Am Ende haben wir Kinder aus der High School ausgewählt", sagt er.

Das Spiel entwickelte sich zum erwartbaren Desaster. Schon auf dem Platz habe er seine Tränen vor den Mitspielern verbergen müssen, sagte Salapu. "Ich habe versucht, die Emotionen für mich zu behalten und zu warten, bis das Spiel vorbei ist." Noch heute werde er auf die 0:31-Klatsche angesprochen.

2011 allerdings folgte dann die Erlösung für Salapu und sein Land. Gegen Tonga gelang in der WM-Qualifikation ein 2:1, es war der erste Länderspielsieg Amerikanisch-Samoas unter dem Dach der FIFA. "Das war das erste Mal, dass ich beim Fußball wieder geweint habe - seit dem Spiel 2001 gegen Australien", sagte er. Im Jahr 2014 wurde sogar ein Dokumentarfilm über die Mannschaft veröffentlicht. Und Salapu selbst ist heute immer noch aktiv.