Was steht an?
Zum zweiten Mal seit der Zusammenführung der Titelkämpfe 2004 ist die Eisarena Winterberg Gastgeber für die Bob- und Skeleton-Weltmeisterschaften. Vom 22. Februar bis zum 3. März werden im Sauerland an zwei Wochenenden die Weltbesten im Eiskanal gekrönt. Anders als im Weltcup, zu dem die Rennen nicht zählen, müssen die Athleten statt in zwei in vier Läufen überzeugen. Konstanz ist also umso wichtiger.
Wie sind die Aussichten der deutschen Bob-Piloten?
Traditionell grandios. 2023 ging jede einzelne Goldmedaille nach Deutschland und es sieht nicht so aus, als würde es diesmal anders laufen. Vor seinem Trainingssturz und der folgenden Absage fürs Weltcupwochenende in Altenberg hatte Johannes Lochner vor dem einstigen Dominator Francesco Friedrich sowohl im Zweier- als auch im Vierer die Gesamtwertung angeführt.
Auch durch den Gewinn des EM-Titels hat sich zudem in Adam Ammour in den vergangenen Wochen im Zweier ein aufstrebendes Talent in Position gebracht. Alles andere als zwei Goldmedaillen wären eine Enttäuschung, zumal der starke Schweizer Michael Vogt nach seinem dramatischen Unfall in Altenberg bereits für das erste Wochenende abgesagt hat.
Wer könnte den Deutschen gefährlich werden?
Im Vierer hat der Lette Emils Cipulis in Altenberg dafür den Finger gehoben. Der Vizeweltmeister des Vorjahres teilte sich zeitgleich mit Friedrich Platz eins und zog damit in der Vierer-Gesamtwertung an Lochner vorbei. Bundestrainer Rene Spies rechnet darüber hinaus vor allem mit den Schweizern, die "in der Fahrleistung und beim Material Riesensprünge gemacht haben". Sollte Vogt im Vierer am zweiten Wochenende antreten, werde er "ganz gefährlich".
Wie sind die Chancen der deutschen Frauen?
Mit Lokalmatadorin und Titelverteidigerin Laura Nolte, Mono-Spezialistin Lisa Buckwitz und Vize-Europameisterin Kim Kalicki schickt der BSD gleich drei Gold-Kandidatinnen in die Eisrinne. Vor allem im Zweier ist die deutsche Dominanz erdrückend. Jedes einzelne Weltcuprennen gewann in dieser Saison ein deutsches Duo. Im Mono geht es deutlich enger zu. "Da kann es auch ganz schnell mal sein, dass wir keine Medaille machen", sagte Spies. Mit Ex-Anschieberin Buckwitz gilt dennoch eine Deutsche als Top-Favoritin. Und auch Nolte meldete mit ihrem ersten Saisonsieg am vergangenen Wochenende Ansprüche an.
Und beim Skeleton?
Da sind die Aussichten auf Edelmetall nicht ganz so hervorragend, aber auch gut. Die Hoffnungen ruhen vor allem auf dem Weltcupführenden und Peking-Olympiasieger Christopher Grotheer. Ohne Rekord-Weltmeisterin Tina Hermann im Aufgebot sind bei den Frauen vor allem Titelverteidigerin Susanne Kreher und Olympiasiegerin Hannah Neise die vielversprechendsten Kandidatinnen, denen eine Podestplatzierung immer zuzutrauen ist. Als Top-Favoritin geht aber die Niederländerin Kimberley Bos ins Rennen.
Was ist an der Bahn in Winterberg besonders?
Die Eisarena ist eine sehr schnelle Kunsteisbahn, auf der Geschwindigkeiten von bis zu 140 km/h erreicht werden. Der Wetterbericht verspricht zudem Bedingungen, die Bahnrekorde durchaus realistisch erscheinen lassen. Um zum Titel zu fahren muss gerade der obere Teil bis zum Kreisel perfekt sitzen. Für mehr Sicherheit werden Helfer mit Fanghaken an der Strecke positioniert, die das Zurückrutschen gestürzter Bobs aus dem Zieleinlauf verhindern sollen.
Der Zeitplan für die Skeleton-WM
Donnerstag, 22. Februar
10.00 Uhr: 1. Lauf Frauen
11.45 Uhr: 2. Lauf Frauen
14.00 Uhr: 1. Lauf Männer
15.45 Uhr: 2. Lauf Männer
Freitag, 23. Februar
12.00 Uhr: 3. Lauf Frauen
13.45 Uhr: 4. Lauf Frauen
16.00 Uhr: 3. Lauf Männer
17.45 Uhr: 4. Lauf Männer
Samstag, 24. Februar
17.00 Uhr: Mixed Team Event
Der Zeitplan für das erste Wochenende der Bob-WM
Samstag, 24. Februar
09.00 Uhr: Monobob - 1. Lauf
10.30 Uhr: Monobob - 2. Lauf
13.00 Uhr: Männer Zweierbob - 1. Lauf
14.45 Uhr: Männer Zweierbob - 2. Lauf
Sonntag, 25. Februar
09.15 Uhr: Monobob - 3. Lauf
10.45 Uhr: Monobob - 4. Lauf
13.15 Uhr: Männer Zweierbob - 3. Lauf
15.00 Uhr: Männer Zweierbob - 4. Lauf