Australien bringt Sieg über die Ziellinie, Tunesien wohl ohne Aufstiegsmöglichkeit

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Mehr
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Australien bringt Sieg über die Ziellinie, Tunesien wohl ohne Aufstiegsmöglichkeit
Australien bringt Sieg über die Ziellinie, Tunesien wohl ohne Aufstiegsmöglichkeit
Australien bringt Sieg über die Ziellinie, Tunesien wohl ohne AufstiegsmöglichkeitStatsPerform/AFP
Australien überzeugte im Duell mit Tunesien, legte viel Wert auf hohe Hereingaben und verwaltete eine frühe Führung bis zum Schlusspfiff souverän. Mit nur einem Punkt vor dem abschließenden Spiel gegen Goliath Frankreich dürfte die Mannschaft von Trainer Jalel Kadri ohne jede Aufstiegschance sein. Die Ausgangslage für Australien ist dank einem Kopfballtreffer durch Mitchell Duke durchaus intakt.

Vor dem Spiel schien Tunesien leichter Favorit zu sein. Beim 0:0 gegen Dänemark hatten die Adler aus Karthago eine wesentlich reifere Leistung gezeigt, als Australien im ersten Gruppenspiel gegen Frankreich (4:1-Niederlage). Dementsprechend hatte sich Tunesien vorgenommen, gegen Australien drei Punkte mitzunehmen. Dieses Vorhaben wollte Australien natürlich unbedingt unterbinden. Schiedsrichter der Partie war Daniel Siebert, da wie dort standen in Deutschland aktive Profis in der Startelf. Ellyes Skhiri (Köln) auf Seiten Tunesiens, Jackson Irvine (St. Pauli) bei Australien. Zudem leitete der Deutsche Referee Daniel Siebert die Begegnung. 

Nur selten kam Tunesien in eine Druckphase
Nur selten kam Tunesien in eine DruckphaseOpta by Stats Perform

Erste Halbzeit: Geniestreich von Duke bringt die Führung

Früh stellte sich die Erwartungshaltung, Tunesien wäre in diesem Spiel zu favorisieren, als Trugschluss heraus. Australien agierte gegen den Ball überaus motiviert. Insbesondere Harry Souttar zeichnete sich früh mit starken Defensivaktionen aus. Den Torabschluss suchten die Socceroos vorzugsweise über die Außenbahnen, von dort sollten hohe Flanken in den tunesischen Strafraum gespielt werden. Alleine in den ersten 45 Minuten versuchte Australien 16 mal, den Ball hoch in die gefährliche Zone zu transportieren. Nicht immer kam diese Art des Zuspiels auch an. 

Was auch nicht unbedingt nötig war. Eine gelungene Flanke genügte den dominanten Australiern bereits, um in Führung zu gehen. 23 Minuten waren gespielt als Mitchell Duke einen geniale Idee hatte. Einen Pass aus der Abwehr ließ er einmal abklatschen, um sofort steil in den Strafraum durchzustarten. Craig Goodwin brachte eine schöne Flanke zur Mitte, wo Duke mit einem platzierten Kopfball Torhüter Aymen Dahmen keine Abwehrchance gab. Australien führte verdient mit 1:0. 

MItchell Duke erzielte den einzigen Treffer des Spiels
MItchell Duke erzielte den einzigen Treffer des SpielsAFP

Tunesien - von tausenden Fans angetrieben - wurde nun etwas zielstrebiger. Doch die Angriffe waren zunächst ungefährlich, mehr als wütendes den Ball nach vorne dreschen tauchte für mehrere Minuten nicht im tunesischen Repertoire auf. Wenn die Adler aus Kathargo gefährlich wurden, dann über Kapitän Youssef Msakni. In der 41. Minute spielte der tunesische Aktivposten einen gelungenen Pass auf den gebürtigen Freiburger Mohamed Dräger. Dessen Schussversuch blieb aber im aufmerksamen australischen Abwehrchef Souttar hängen.

Youssef Msakni war der gefährlichste Tunesier
Youssef Msakni war der gefährlichste TunesierAFP

Knapp vor dem Pausenpfiff tauschten Msakni und Dräger die Rollen - doch auch der Kapitän konnte seine Chance nicht verwerten. Eine scharfe Hereingabe seines Rechtsverteidiger nahm Msakni gut aus der Luft herunter, doch Australiens Keeper Mathew Ryan musste nicht eingreifen, der Ball zischte an der Außenstange vorbei. Das Team von Graham Arnold ging mit einer knappen aber verdienten Führung in die Pause.

Zweite Halbzeit: Starke australische Abwehr

Das Bild in Halbzeit eins änderte sich nur geringfügig. Tunesiens Sturmspitze Issam Jebali schien von den vielen leeren Metern gefrustet zu sein, beide Teams warfen sich mit viel Engagement in die Zweikämpfe. Der ehemalige Deutschland-Legionär Mathew Leckie arbeitete fleißig nach hinten mit. Bei einer Aktion in Minute 56 bewies er auch im Spiel nach vorne einigermaßen Kampfgeist. Eigentlich hatte er den Ball im Mittelfeld schon verschenkt, mit viel Glück brachte er den Ball noch zu Teamkollege Irvine. Der hatte drei Anspielstationen vor sich und entschied sich dafür, Flügelangreifer Goodwin in den Angriff zu integrieren. Dessen Flanke konnte Dahmen problemlos abfangen.

In der letzten halben Stunde zeichnete sich die neue Strategie der beiden Trainer ab. Bei Australien kam der schnelle Angreifer Jamie Maclaren in die Partie, hohe Flanken waren nun weniger das Mittel der Wahl, als Zuspiele hinter die fehleranfällige tunesische Abwehr. Nicht immer agierte Ali Abdi so souverän wie in Minute 58, als er Fran Karacic überaus geschickt an einer Hereingabe gehindert hatte. Ganz anders der stärker werdende Australier Souttar.

Harry Souttar überzeugte als australischer Abwehrchef
Harry Souttar überzeugte als australischer AbwehrchefOpta by Stats Perform/AFP

Als die tunesischen Sturmläufe an Gefährlichkeit zunahmen und Naim Sliti eigentlich schon freien Zug zum Tor hatte, ließ sich der Stoke-Spieler zu einer höchst riskanten Grätsche hinreißen. Knapp vor dem eigenen Strafraum warf er sich mit voller Wucht in den Ball - Gegenspieler Sliti schien verdutzt zu sein, die tunesischen Fans verzweifelt. Australien verwaltete die Führung bis zum Schlusspfiff souverän und hat vor dem abschließenden Gruppenspiel keine schlechte Ausgangslage. Die Chancen, nach 2006 zum zweiten Mal ins Achtelfinale einer Weltmeisterschaft aufzusteigen, sind mehr als intakt. 

Spieler des Spiels: Mitchell Duke

Bei der entscheidenden Aktion bewies Duke seine Torjägerqualität
Bei der entscheidenden Aktion bewies Duke seine TorjägerqualitätOpta by Stats Perform/AFP

Mitchell Duke spielte nie in einer großen Liga, mit Okayama ging er zuletzt sogar nur in der zweiten japanischen Liga an den Start - wo ihm 2022 gerade einmal acht Saisontore gelangen. Mehr nicht. Seine Fähigkeiten mögen limitiert sein, doch wie er diese in der 23. Spielminute in Szene setzte, war beeindruckend. Duke leitete sein eigenes Tor ein und gab seinen Mitspielern durch eine grandiose Aktion die Möglichkeit, sich auf die Abwehrarbeit zu fokussieren.