Bei noch 2,6 Sekunden auf der Uhr warf Max Strus unter dem eigenen Korb ein, bekam den Ball zurück und drückte nach einem Dribbling ab. Nicht einmal den Ring berührte der Ball beim Zirkuswurf, die Cavs-Arena explodierte. Seit es die Dreierlinie in der NBA gibt (1979), gab es nur einen Buzzer-Beater zum Sieg, der aus noch weiterer Entfernung erzielt worden ist.
Er habe Glück gehabt, dass Superstar Donovan Mitchell nicht auf dem Feld gewesen sei, sagte der 27-Jährige. Mitchell war acht Sekunden vor dem Ende bei der 118:117-Führung der Cavs ausgewechselt worden, um Platz für den defensivstarken Isaac Okoro zu machen - und wäre wahrscheinlich für den finalen Wurf vorgesehen gewesen.
Strus erwischt Sahnetag
Dann musste der Matchwinner das Interview, unter Standing Ovations der noch prall gefüllten Arena, kurz unterbrechen: Mitchell und seine Teamkollegen feierten und übergossen ihn mit Wasser. Strus' souveräne Reaktion auf die Dusche: "Mir ist kalt." Und das Spiel: "Es war großartig."
"Ich träume von so einem Wurf", erklärte All-Star Mitchell, der seinem Teamkollegen in den höchsten Tönen lobte. Es sei "einfach richtig", dass dieser Strus gelingt. Cavs-Center Jarrett Allen sagte: "Wenn du einen Typen wie Max Strus hast, dann ist alles möglich."
Denn der Guard erwischte nicht nur wegen seines Gamewinners einen Sahnetag: Kurz vor Spielende traf er innerhalb von 66 Sekunden vier Dreier und ermöglichte so die Cavs-Aufholjagd. "Alle Würfe fühlten sich gut an und ich bin in meinen Rhythmus gekommen", sagte Strus. Er habe bei jedem Wurf gedacht, dass er treffen werde. "Auch beim letzten", betonte er später in der Kabine.