NBA: Die Lakers im Play-In gegen Minnesota – Für LeBron zählt nur ein Sieg

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NBA: Die Lakers im Play-In gegen Minnesota – Für LeBron zählt nur ein Sieg

Anthony Davis (li.) und LeBron James (re.)
Anthony Davis (li.) und LeBron James (re.)Profimedia
Am Mittwoch (4 Uhr MEZ, live auf DAZN) duellieren sich die Lakers mit den Minnesota Timberwolves um den 7-Seed im Westen. Es kann nur einen Sieger geben. Das Playin-Turnier erfreut sich mittlerweile großer Beliebtheit bei den Fans. Und sie wird sich angesichts des spannenden Duells nicht verringern. Es ist die Neuauflage des Western Conference-Finales 2003/04, zum ersten Mal seit damals hat Minnesota die Chance, zwei Jahre in Folge in die Playoffs einzuziehen.

Um 4 Uhr morgens können sich die Zuschauer in Deutschland ein höchst brisantes Duell vor Augen führen. Dennis Schröder kann gegen Minnesota verletzungsbedingt zwar nicht mitwirken, trotzdem duellieren sich am Mittwochmorgen die zwei vielleicht stärksten Teams, welche sich nicht direkt für die Playoffs qualifizieren konnten. 

Klar ist: Der Druck lastet auf den Lakers. Für sie ist ein Sieg absolute Pflicht, möglichst rasch will man die Playoffs und das direkte Duell mit den Memphis Grizzlies klarmachen.

Lakers: Russell war das fehlende Puzzlestück

Die Los Angeles Lakers sind Drauf und Dran eine Saison zu retten, die miserabel begann. Nach nur zwölf absolvierten Partien stand der 17-fache Meister bereits bei zehn Niederlagen. Mit LeBron James und Anthony Davis waren zwei Topstars regelmäßig von Verletzungen geplagt. Beinahe hätte man die Hoffnung auf die Playoffs schon abgehakt. LeBron hatte die Saison mit großem Titelhunger begonnen – und war dementsprechend wütend. Im Januar ließ er immer wieder anklingen, dass er sich von der Führungsebene neue Trades erwartet. Kyrie Irving war ein Thema.

Ein Kelch, der – mit Blick nach Dallas – glücklicherweise an den Lakers vorüberging. Wer James und Davis aufbieten kann, braucht keine neuen Stars – sondern ein starkes Mannschaftsgefüge. Dementsprechend richtig und wichtig war die Rückholaktion von D'Angelo Russell. Auch Malik Beasley und Jarred Vanderbilt stellten seit ihrem Trade von Minnesota nach L.A. ihre Qualitäten mehrfach unter Beweis.

Russell ist ein exzellenter Pick and Roll-Spieler und beherrscht die Kunst des Drei-Punkte-Wurfes. Durch den starken gegnerischen Fokus auf LeBron und AD entstehen häufig Räume für Distanzversuche. In seinen 17 Einsätzen für die Lakers 2023 kam er auf eine herausragende Quote von 41,4 hinter der Linie. Er ist der Point Guard, nach dem Darvin Ham gesucht hat. 

Russell (li.) harmoniert gut mit LeBron
Russell (li.) harmoniert gut mit LeBronProfimedia

Auch Beasley trifft regelmäßig aus der Ferne, Vanderbilt bringt ähnliche Defensivqualitäten auf den Court wie Anthony Davis. Seit dem Dreiertrade mit Minnesota und Utah haben sich die Lakers stark verbessert. 27 Partien fanden seitdem statt, 18 konnten gewonnen werden. In dieser Verfassung wären die Lakers auch in einem Playoff gegen die Grizzlies nicht chancenlos.

Wolves: Auf der Suche nach Konstanz

Hinter den Timberwolves liegt eine Regular Season voller Höhen und Tiefen. Die Zeit um Weihnachten und Neujahr verdeutlicht ihre nie gefundene Konstanz: zwischen 21. und 31. Dezember verlor man sechs Spiele in Folge. Zwar gegen einige Hochkaräter, aber auch gegen die Detroit Pistons. Danach startete das Team von Chris Finch einen Erfolgslauf, gewann vier Spiele in Folge.

Licht und Schatten liegen nah beieinander. Talent besitzen Anthony Edwards und Co. – das steht außer Frage. Doch man bringt es nicht regelmäßig auf den Court. Folgerichtig muss man mit einer 42:40-Saisonbilanz den Weg über das Playin bestreiten. 

Edwards ist mit nur 21 Jahren der unangefochtene Star bei Minnesota
Edwards ist mit nur 21 Jahren der unangefochtene Star bei MinnesotaAFP

Die vergangenen Monate waren von zahlreichen Rückschlägen und ebenso vielen Hoffnungsschimmern geprägt. Edwards trug sein Team, war in seiner dritten NBA-Saison so stark wie noch nie. Der 21-Jährige absolvierte bis zu seiner Knöchelverletzung im März jede einzelne Partie. Er verpasste nur drei Spiele, schon stand er wieder im Line-up, knüpfte sofort an seine starke Form vor der Zwangspause an. In 79 Einsätzen sollte Edwards 24,6 Punkte pro Partie besteuern. Er ist außerordentlich schnell und ist auch gegen den Ball ein Faktor. 

Insgesamt gilt Minnesota als gut verteidigendes Team. Platz 5 bei den Steals, Platz 4 bei den gelungenen Blocks – und immerhin Platz 10 im Defensivrating. Mike Conley – im Februar von den Jazz gekommen – zeigte sich von den Fähigkeiten seiner neuen Teamkollegen beeindruckt: "Jeder spielt Defense. Ich bin daran nicht gewöhnt, ich war noch nie bei einem Team, wo jeder stark in der Defensive war. Üblicherweise gibt es drei bis vier Jungs, die das können. Wenn ich mir meine Teamkollegen hier anschauen – da gibt es niemand im Line-up, gegen den ich gerne ins Eins-gegen-Eins gehen würde."

Die beiden Streithähne Anderson (li.) und Gobert (re.)
Die beiden Streithähne Anderson (li.) und Gobert (re.)AFP

Geschwächt hat sich das Team zumeist selbst. Wie an der Handgreiflichkeit zwischen Rudy Gobert und Kyle Anderson am letzten Spieltag der Regular Season veranschaulicht wurde. Gobert schlug Anderson ins Gesicht und wurde für das Spiel gegen die Lakers suspendiert. Ende Januar hatte Gobert nach einem Sieg über die Grizzlies noch eine Lobeshymne auf Anderson abgelassen: "Kyle beeinflusst jedes Spiel. Aber heute war er außergewöhnlich, als es gegen sein altes Team ging. Er ist einfach ein Gewinnertyp."

Zum Match-Center: Lakers vs. Wolves

Voraussichtliche Line-ups:

LA Lakers: D'Angelo Russell (PG), Austin Reaves (SG), LeBron James (SF), Jarred Vanderbilt (PF), Anthony Davis (C)

Minnesota Timberwolves: Mike Conley (PG), Anthony Edwards (SG), Kyle Anderson (SF), Taurean Prince (PF), Karl-Anthony Towns (C)

Flashscore-Prognose: Duell auf Augenhöhe – mit besserem Ende für Lakers 

Am Ende des Tages sind die Lakers das erwachsenere Team. Von den drei Saisonduellen gingen zwar an Minnesota – der jüngste Vergleich aber, am 1. April ging völlig zu Recht an die Kalifornier. Anthony Davis befand sich da in bester Verfassung und entschied das Schlüsselduell gegen Towns für sich. Das Spiel in der Crypto.com Arena wird lange keinen Gewinner erahnen lassen. Das knabbert an Minnesotas Nerven, in der Schlussphase wirft das junge Team diese dann weg.