Lange war die Lage aussichtslos. Noch zur Halbzeit lagen die Boston Celtics mit sechs Punkten in Rückstand. Es stand 56:50. Auch das dritte Viertel sollte nicht besonders vielversprechend beginnen. Max Strus gelang ein schwieriger Dreier und er stellte kurzzeitig auf 61:52. Abgesehen davon gehörten die Rebounds in dieser Phase des Spiels fast ausschließlich Miami.
Time-out als Gamechanger
Also rief Joe Mazzulla zum Time-out. Jaylen Brown hatte dem Celtics-Headcoach bis dahin große Sorgen bereitet. In der Offensive war einfach nicht sein Tag. Der zweifache NBA-Allstar sollte bis Spielende nur auf 17 Punkte kommen, bei einer Feldwurf-Quote von 43,8 Prozent. Also sollte sich Brown fortan darauf fokussieren, das Spiel zu gestalten, Jayson Tatum in der Midrange zu Abschlüssen kommen zu lassen und das Umschaltspiel zu organisieren.
Die Umstellung wirkte. Tatum kam endlich in seinen Rhythmus. 25 seiner 33 Punkte sammelte er in der zweiten Halbzeit. Schlussendlich hielt man die Miami Heat sogar unter 100 Punkten. "Wir sind ein Team, das an sich glaubt. Egal, was kommt", erklärte Marcus Smart (11 Punkte, 3 Rebounds, 6 Assists).
Miami-Star Jimmy Butler (29 Punkte) möchte sich vor dem nächsten Matchball nichts aus der Ruhe bringen lassen: "Wir werden uns Musik anhören, wir werden etwas Bier trinken. Am Ende vielleicht auch etwas Wein. Wir werden lachen. Wir stecken zusammen in dieser Sache. Und wir werden den einen Sieg schon bringen."
Durch den 116:99-Sieg für die Boston Celtics kommt es am Freitag im TD Garden (2:30 Uhr MEZ, live auf DAZN) zu Spiel fünf in den Eastern Conference Finals. Dann haben die Celtics Gelegenheit, wieder Anschluss an Miami zu finden und die Hoffnung auf den Einzug in die NBA-Finals gegen die Denver Nuggets am Leben zu halten. In der Geschichte der NBA-Playoffs gelang es noch keinem Team, einen 3:0-Rückstand aufzuholen.
Zum Match-Center: Miami Heat vs. Boston Celtics