Mehr

Niko Springer: Vom Beamten zur deutschen Darts-Hoffnung

Großer Moment für Niko Springer
Großer Moment für Niko SpringerPDC Europe / Gábor Kiss

Niko Springer gewinnt in seinem ersten Profijahr direkt einen PDC-Titel. Für den Dartssport gibt der Mainzer sogar seine Verbeamtung auf.

Niko Springer konnte es einfach nicht fassen. "Was? Ich?", fragte der Mainzer ungläubig und zeigte kopfschüttelnd immer wieder auf sich selbst. Bereits in seinem ersten Jahr als Dartsprofi gelingt Springer der große Coup, beim Turnier der European Tour in Budapest düpiert der 25-Jährige die Weltelite und stürmt unaufhaltsam zu seinem ersten PDC-Titel.

"Ich kann es nicht glauben, ich bin einfach nur glücklich", sagte der "Meenzer Bub" nach dem dramatischen Finale gegen den Niederländer Danny Noppert (8:7).

Zuvor hatte Springer in Juniorenweltmeister Gian van Veen, dem Weltranglistenzehnten Damon Heta, den Ex-Weltmeistern Rob Cross und Luke Humphries sowie Team-Weltmeister Josh Rock einen Topspieler nach dem anderen aus dem Turnier geschmissen.

Zuvor nur drei deutschen Spielern gelungen

Nach Martin Schindler, Ricardo Pietreczko und Max Hopp ist Springer der vierte deutsche Turniersieger auf der European Tour. In der Weltrangliste stieß Springer auf Rang 66 vor, für seinen Turniersieg strich er 30.000 Pfund Preisgeld ein (rund 34.000 Euro). Die Qualifikation für die WM in London und die EM in Dortmund ist nur noch reine Formsache.

Erst seit Januar besitzt Springer die Tourkarte der PDC. Schon im Mai ließ er bei seiner ersten Finalteilnahme auf der European Tour im niederländischen Rosmalen sein riesiges Potenzial aufblitzen, danach setzte der glühende Fußballfan von Mainz 05 alles auf eine Karte.

Seit August ist Springer Vollzeitprofi. Seinen Job als Kostenbeamter beim Landgericht Wiesbaden gab er endgültig auf, nachdem er in den letzten Monaten noch in Teilzeit gearbeitet hatte. Ausgezahlt hat sich die Entscheidung schon jetzt, doch viele trauen dem talentierten Deutschen noch deutlich mehr zu.

Setzt Springer seine Entwicklung weiter so rasch fort, dann ist auch der Sprung in die Weltspitze möglich. Mit dem Sieg in Budapest ist der Grundstein bereits gelegt.