Schließlich wird Bundestrainer Julian Nagelsmann erst am Donnerstag seinen Kader für die Spiele gegen Frankreich (23. März) und die Niederlande (26. März) bekannt geben, aber schon am Montag sickerte durch: Deniz Undav, Maximilian Mittelstädt, Chris Führich und Waldemar Anton dürfen die Überflieger des VfB wohl auch in der Nationalmannschaft vertreten. Das Quartett soll von Nagelsmann nominiert werden.
Es sind die ersten Anzeichen des groß angekündigten Kaderumbaus. Dass Stuttgart, in der Bundesliga noch immer sensationell auf Champions-League-Kurs, in der kommenden Länderspielpause möglicherweise genauso viele Nationalspieler stellt wie der FC Bayern, von dem anscheinend Leon Goretzka fehlen wird, kommt nicht von ungefähr.
Kaum ein Spiel verging zuletzt, ohne dass einer der VfB-Profis über eine mögliche Nationalmannschaftskarriere sprechen musste. "Ich glaube, wir haben alle unsere Bewerbung abgegeben", hatte etwa Mittelstädt nach dem jüngsten Erfolg gegen Union Berlin betont. DFB-Sportdirektor Rudi Völler hatte bereits angekündigt, dass man "einige" Stuttgarter demnächst auch im DFB-Dress zu sehen bekommen werde.
Undav mit 19 Torbeteiligungen in der Bundesliga
Am wenigsten überraschen dürfte die Berufung von Undav. Der Stürmer, erfolgreichster deutscher Bundesliga-Torschütze (14 Treffer, fünf Vorlagen) der Saison, galt schon seit längerem als aussichtsreicher Kandidat. Undav hat sich nicht nur mit Toren, sondern auch als Typ als Backup für Niclas Füllkrug empfohlen. Mit den Worten "Einigkeit und Recht und Freiheit" hatte der 27-Jährige im Dezember seine Entscheidung für den DFB verkündet.
Anton hingegen wäre eines der "Verteidigungsmonster", die sich Nagelsmann nach den besorgniserregenden Auftritten der DFB-Elf im November gewünscht hatte. Der Stuttgarter Kapitän bestach in den vergangenen Wochen mit schnörkellosem Spiel, aber auch einer exzellenten Eröffnung. Gegenüber der Bild-Zeitung beschrieb sich der 27-Jährige kürzlich "definitiv" als einer der von Nagelsmann geforderten "Worker", er könnte neben Rückkehrer Toni Kroos auch im Mittelfeld auflaufen.
Mittelstädt dürfte vor allem als linker Außenverteidiger eingeplant sein. Auf der in der DFB-Elf vakanten Position erlebte der 27-Jährige in dieser Saison eine nicht zu erwartende Leistungsexplosion, er brilliert unter Trainer Sebastian Hoeneß vor allem durch sein starkes Zusammenspiel mit Führich, der als einziger der Stuttgarter Überflieger bereits ein Länderspiel absolviert hat.
Eine Nominierung für die Nationalmannschaft, sagte Mittelstädt der FAZ, "wäre ein absoluter Traum". Einer, der für ihn und drei seiner Kollegen wohl wahr wird.