Eishockey-Party mit Zaubertricks: Fischtown feiert, Berlin ärgert sich

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Eishockey-Party mit Zaubertricks: Fischtown feiert, Berlin ärgert sich
Aktualisiert
Wird aus dem Traum Wirklichkeit? Bremerhaven könnte zum ersten Mal DEL-Meister werden.
Wird aus dem Traum Wirklichkeit? Bremerhaven könnte zum ersten Mal DEL-Meister werden.Profimedia
Bremerhaven feiert nach dem 4:2 im ersten DEL-Finale überschwänglich - und die Berliner wundern sich.

Erst ein freches Zaubertor, dann eine Ehrenrunde mit den Kindern auf dem Arm und dem Matchwinner als Einpeitscher: Die Überflieger der Fischtown Pinguins Bremerhaven machten ihr erstes Finale zu einer großen Party - und die Berliner ärgerten sich.

"Die feiern jetzt hier, als hätten sie die Meisterschaft schon gewonnen", meinte Eisbären-Kapitän Kai Wissmann nach dem 2:4 des Rekordmeisters im ersten Play-off-Endspiel beim Hauptrundensieger in Bremerhaven gereizt bei MagentaSport und fügte kämpferisch an: "Aber wir wissen, dass wir noch lange nicht fertig sind."

Am Freitag (19:30 Uhr/MagentaSport) geht es in Berlin weiter. "Dann", kündigte Abwehrspieler Marco Nowak an, "greifen wir wieder voll an".

Lust auf mehr

Fertig ist auch das Eishockey-Märchen von der Waterkant noch nicht, denn zum Titelgewinn sind vier Siege notwendig. Feiern wollte Fischtown dennoch schon. Denn was der vermeintlich Kleine im Duell der Gegensätze zum Auftakt seiner ersten Endspielserie in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) aufs Eis gezaubert hatte, war vom Allerfeinsten. Vor allem das Traumtor von Ross Mauermann, der den Puck mit der Rückhand durch die eigenen Beine führte und dann mit der Vorhand ins Netz schlenzte.

Bremerhaven befindet sich in guter Form und feierte am Mittwoch den dritten Sieg in Folge.
Bremerhaven befindet sich in guter Form und feierte am Mittwoch den dritten Sieg in Folge.Flashscore

"Ich würde gerne sagen, dass ich ihm das beigebracht habe", scherzte der langjährige Pinguins-Kapitän Mike Moore, der zwei Jahre nach seinem Karriereende zum größten Erfolg seines Ex-Teams aus Florida eingeflogen war. Mit Mauermann, der später mit einem No-Look-Pass spektakulär das 4:2 durch Alex Friesen auflegte, hatte der Kanadier seit dem Aufstieg 2016 zusammen in Bremerhaven gespielt.

Obwohl dazwischen noch ein Tor nach sehenswerter Koproduktion der Slowenen Miha Verlic und Ziga Jeglic fiel, war Mauermann, der letzte Verbliebene aus der Premierensaison, der gefeierte Matchwinner. "Er hat ein großes Spiel gemacht", lobte Trainer Thomas Popiesch den 33-jährigen Amerikaner mit dem deutschen Pass, der zeitgleich vor der Kurve ein "Uffta" anstimmte.

"Unheimliche Euphorie" in Bremerhaven zu spüren

Der Coach hatte kein Problem mit der Partystimmung nach der Schlusssirene. "Man sieht es jetzt auch wieder: Die ganze Stadt ist so aufgeputscht", sagte der dienstälteste Coach der Liga, "die Leute rennen in Trikots rum, sprechen einen tagtäglich an. Es ist eine unheimliche Euphorie, wir nehmen das gerne mit."

Dem Rekordmeister aus Berlin gefiel die Party mit Zaubertricks dagegen überhaupt nicht. Vor allem weil er nach einem Traumstart bereits früh 2:0 geführt hatte. "Nach zehn Minuten haben wir gedacht: Oh ja, super, läuft ja. Wir wollten es ein bisschen zu schön machen", kritisierte Vize-Weltmeister Wissmann.

Vor allem die Effizienz, die die Eisbären im Halbfinale gegen Straubing ausgezeichnet hatte, vermisste der Verteidiger: "Bremerhaven hat die Chancen genutzt, wir nicht. Wir sind sechs-, siebenmal alleine vor dem Tor. Machen wir die, führen wir 4:2 und nicht die."

Match-Center: Berlin vs. Bremerhaven