"Jetzt wird gefeiert": Hungrige Eisbären holen ganz besonderen Titel

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"Jetzt wird gefeiert": Hungrige Eisbären holen ganz besonderen Titel
Aktualisiert
Eisbären-Profi Zach Boychuk mit dem Meisterpokal.
Eisbären-Profi Zach Boychuk mit dem Meisterpokal.Profimedia
Die Eisbären Berlin sind zurück an der Spitze. Der dritte Meistertitel in vier Jahren ist ein ganz spezieller.

Leo Pföderl nahm seine dicke Siegerzigarre aus dem Mund, dann gab er den Befehl für die XXL-Meisterparty. "Jetzt wird gefeiert, bis nächste Woche irgendwann", sagte der MVP der DEL-Finalserie mit gewohnt schelmischem Grinsen auf dem Eis in Bremerhaven. Im Hintergrund huldigten die Anhänger der Eisbären Berlin dem Mann, der ihr Team beim 2:0-Erfolg bei den Fischtown Pinguins zur zehnten deutschen Meisterschaft der Klubgeschichte geschossen hatte.

Nur ein Jahr nach der Seuchensaison, in der die Berliner sogar die Play-offs verpassten, ist der Rekordmeister zurück auf dem Eishockey-Thron - und will so schnell nicht wieder runter. "So ein Titel ist immer süß, das wird nicht langweilig. Dafür sind wir da, dafür haben wir gerackert", sagte Torschütze Pföderl, gab dann aber doch zu, dass diese Meisterschaft, seine dritte für den Klub, eine ganz besondere war.

Leo Pföderl ließ sich keine Sekunde vom Feiern abhalten.
Leo Pföderl ließ sich keine Sekunde vom Feiern abhalten.Profimedia

"Die Leute, die vom letzten Jahr noch da sind und die, die Verantwortung haben, dass der Trainer geblieben ist ..." - sagte der Angreifer, der in den fünf Finalspielen satte elf Scorerpunkte aufs Eis gezaubert hatte - "das muss man erstmal so machen, das gibt's im Sport nicht oft."

Match-Center: Bremerhaven vs. Berlin

Aubin ist begeistert: "Was für ein Run"

Und auch der Angesprochene, der Coach, der sich im schnelllebigen Eishockeygeschäft eine miese Saison hatte erlauben dürfen, und das nun mit seinem dritten Meistertitel nach 2021 und 2022 zurückzahlte - auch er strahlte. "Was für ein Run", sagte Serge Aubin mit leuchtenden Augen.

"Man weiß zwar", sagte der 49 Jahre alte Kanadier mit Blick auf die vergangene Saison, "dass man nicht jedes Jahr gewinnen kann, aber wir sollten zumindest eine Chance dazu haben." 2024 tat sich die Gelegenheit in den Play-offs wieder auf, und die Eisbären schlugen eiskalt zu.

Gegen den völlig überraschenden Hauptrundenersten aus Bremerhaven, dessen Eishockeymärchen ohne Happy End blieb, setzte sich beim 4:1 in der Serie am Ende die Berliner Erfahrung durch. Vieles spricht dafür, dass es nicht der letzte Titel für die Hauptstädter war. Die Mannschaft ist hungrig, hat viele Führungsspieler im besten Alter und spielt, wenn es darauf ankommt, ihr bestes Eishockey. Auf der Trainerposition setzt man mit Erfolg auf Kontinuität, und auch über das nötige Kleingeld verfügen die Eisbären.

Natürlich sei da noch einiges möglich in den kommenden Jahren, sagte auch Kapitän Kai Wissmann, stellte aber schnell klar: "Jetzt schon ins neue Jahr schauen, würde ich ungern. Jetzt wollen wir erstmal feiern."

Topscorer Pföderl sah das ähnlich, und holte sich mit dem riesigen Silberpokal in der Hand schnell noch ein Sonderlob vom Coach ab. "Er war unglaublich", sagte Aubin, während die Fans den Bad Tölzer auf ihre eigene Weise feierten.

"Leo gibt ein' aus", skandierten die Anhänger - es dürften beim Berliner Party-Marathon an der Nordsee und schließlich in der Hauptstadt sogar ein paar mehr geworden sein.