F1: Red Bull Piloten zerfleischen sich gegenseitig - Versöhnung in Abu Dhabi?

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F1: Red Bull Piloten zerfleischen sich gegenseitig - Versöhnung in Abu Dhabi?
Weltmeister Verstappen beim Brasilien-Training am Freitag
Weltmeister Verstappen beim Brasilien-Training am FreitagAFP
Max Verstappen verweigerte eine Anweisung seines Rennstalls und ließ Teamkollege Sergio Perez nicht an sich vorbei. Der Mexikaner kämpft noch gegen Leclerc um Platz zwei in der Fahrerwertung, während die Saison für Weltmeister Verstappen bereits entschieden ist. Gerüchte werden laut, ein Unfall aus dem Monaco-GP könnte Schuld tragen am unwürdigen Verhalten Verstappens. Beim Abschlussrennen in Abu Dhabi kündigte Red Bull Chef Marko eine Versöhnung an.

Dicke Luft in der Formel 1 ist keine Seltenheit. Nein, eigentlich hat dicke Luft in der Königsklasse sogar eine lange Tradition. Die historische Rivalität zwischen Niki Lauda und James Hunt fand sogar Eingang in die Filmkultur. Da der analytische Österreicher im roten Ferrari. Dort Sunnyboy Hunt, der auf der Strecke mit ebenso riskanten wie spektakulären Manövern nicht nur die Frauenwelt, sondern auch etliche Rennfahrer zum Kreischen brachte. Zu einer Zeit, als Motorsport ein lebensgefährlicher Extremsport war.

Didier Pironi, Ayrton Senna, Nico Rosberg, Michael Schumacher, Lewis Hamilton - kaum eine andere Rennserie brachte derart viele Hitzköpfe hervor. Die laufende Saison braucht sich in dieser Hinsicht nicht zu verstecken. Die Formel 1 ist, war und bleibt ein Jahrmarkt der Eitelkeiten. Wie nicht nur die Fehde zwischen Fernando Alonso und seinem Teamkollegen Ocon beweist. Auch Red Bull schaffte es trotz Mercedes-Doppelsieg und schwacher eigener Performance, die Schlagzeilen nach dem Brasilien-GP zu bestimmen.

Verstappen lässt Perez nicht vorbei

Für Max Verstappen war der Sonntag ein gebrauchter Tag. Zunächst der Crash mit Lewis Hamilton in Runde 7 - Boxenstopp und Zeitstrafe inklusive. Als der Wagen von McLaren-Pilot Lando Norris in Runde 53 den Geist aufgab und zunächst das virtuelle, dann das physische Safety Car zur Anwendung kamen, drehte der Niederländer voll auf. Vettel, Alonso, Bottas, Ocon, Teamkollege Sergio Perez - sie alle mussten sich von ihm überholen lassen.

Der Weltmeister bekam von seinen Ingenieuren dann eine einfache Order: Entweder sollte er noch die beiden Ferrari abfangen. Oder, wenn das nicht gelingt, Kollegen "Checo" Perez noch vor der Ziellinie überholen lassen. Grund: der 32-jährige Mexikaner kämpft gegen Charles Leclerc (Ferrari) noch um Platz zwei in der Fahrerwertung.

Verstappen tat nichts von beidem. Er beendete das Rennen auf P6, der Mexikaner Perez nur auf P7.

Renningenieur Gianpiero Lampiase wollte wissen, warum sich Verstappen nicht an die Order gehalten habe. Der antwortete forsch: „Ich habe es euch schon beim letzten Mal gesagt. Fragt mich das nicht noch einmal, okay? Ist das klar? Ich habe meine Gründe genannt. Und ich stehe dazu." Auf die Entschuldigung seines Teamchefs Christian Horner antwortete der mexikanische Publikumsliebling dann: "Das zeigt, wer er wirklich ist."

Was hat Monaco damit zu tun?

Sowohl Verstappen als auch Perez wissen: Was im Funk kommuniziert wird, das hört die ganze Welt. Verstappen schien auf einen Vorfall anspielen zu wollen. Formel1.de-Chefredakteur Christian Nimmervoll mutmaßte, ein Unfall beim Grand Prix von Monaco im Mai stehe in Zusammenhang mit Verstappens kryptischer Funkmeldung. 

In Monte Carlo produzierte Perez einen Unfall im Qualifying. Wie Nimmervoll verschwörerisch meint: "(D)er Verdacht (liegt nahe), dass Perez seinen RB18 absichtlich in die Mauer gesetzt hat(. S)ehr nahe. Der verräterische Gasstoß, den man akustisch gut hören kann, klingt ganz und gar nicht nach Unfall, sondern nach einem präzise kontrollierten Crashmanöver."

Der Unfall hatte zur Folge, dass die Rote Flagge hervorgeholt werden musste. Verstappen konnte seine letzte Quali-Runde nicht ordentlich beenden und musste auf Rang vier beginnen. Ausgerechnet im Fürstentum, wo Überholmanöver eine Seltenheit sind - die Startposition also fast immer mit dem Endergebnis ident ist. 

Perez gewann damals den GP. Darf man den Gerüchten Glauben schenken, soll Verstappen Wochen später von dem mutwillig herbeigeführten Crash erfahren haben. Was dahinter steckt, ist schwer zu sagen. Sicher scheint, dass etwas vorgefallen ist, was nicht für die Ohren der Öffentlichkeit bestimmt sein dürfte.

Anders ist auch die seltsam ausweichende Stellungnahme von Red Bull Chef Helmut Marko nicht zu erklären: "Max wird in Abu Dhabi alles unternehmen, damit Sergio P2 in der Weltmeisterschaft holt. Mit dieser Prämisse gehen wir nach Abu Dhabi."