Brasilien-GP: Doppelsieg für Mercedes, Russell vor Hamilton - Deutsche ohne Punkte

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Brasilien-GP: Doppelsieg für Mercedes, Russell vor Hamilton - Deutsche ohne Punkte
Brasilien-GP: Doppelsieg für Mercedes, Russell vor Hamilton - Deutsche ohne Punkte
Brasilien-GP: Doppelsieg für Mercedes, Russell vor Hamilton - Deutsche ohne PunkteAFP
Eine sehr starke Leistung von George Russell, perfektes Ergebnis für Mercedes. Die 2022 bislang glücklos gebliebenen Silberpfeile sicherten sich dank einer alles in allem überragenden Leistung den Doppelsieg in Brasilien. Sowohl Sebastian Vettel als auch Mick Schumacher konnten in einem von etlichen Unfällen und Überholmanövern geprägten Rennen keine Punkte einfahren. Ferrari-Pilot Sainz schaffte es aufs Podium.

Der Beginn des Rennens war gleich von mehreren Unfällen geprägt. In Runde vier mussten Daniel Ricciardo und Kevin Magnussen ihr Ausscheiden hinnehmen. Bereits beim Mexiko-GP war Ricciardo mit riskanten Manövern aufgefallen. War in Zentralamerika noch Yuki Tsunoda der Leidtragende, erwischte es diesmal den dänischen Schumacher-Kollegen.

Untersuchungen seitens der Rennleitung werden folgen, Ricciardo droht eine empfindliche Strafe.

Spektakuläre Anfangsphase

In Runde sieben kam es zum zweifachen Drama: Charles Leclerc (Ferrari) und der später zum noch größeren Unglückswurm werdende Lando Norris (McLaren) gerieten aneinander.

Max Verstappen und Lewis Hamilton ließen sich kurz zuvor ebenso wenig bitten. Die zwei erfolgreichsten F1-Fahrer der letzten Jahre lieferten sich ein Rad an Rad-Duell. Mit besserem Ausgang für den Mercedes, Verstappen musste die Werkstatt aufsuchen.

Viel dürfte beim Niederländer nicht kaputt gewesen sein, wenig später fand er sich auf Platz sechs wieder. Jedoch wurde einige Runden später seitens der FIA eine Fünf-Sekunde-Strafe ausgesprochen. Der Weltmeister lieferte in weiterer Folge eine starke Leistung, ohne aber die vordersten Ränge zu erreichen.

Mick Schumacher - das große Gesprächsthema der bedeutendsten Rennserie der Welt - profitierte von den etlichen Unfällen, befand sich zwischendurch auf den erhofften Punkterängen. Schlussendlich hatte der Deutsche mit schwachem Grundspeed zu kämpfen und landete bloß auf dem 14. Platz.

Ganz anders lief es für George Russell. Der von der Pole aus gestartete Brite lieferte von Anfang an eine starke Perfomance. Schon in Runde 19 setzte er sich klar von der Konkurrenz ab - den Vorsprung von 2,5 Sekunden baute er zwischendurch deutlich aus.

Obwohl seit dem Boxenstopp in Runde 30 mit den tendenziell langsameren Medium-Reifen unterwegs, begeisterte Lewis Hamilton das brasilianische Publikum mit einem starken Rennen. Anfang der Woche war er zum Ehrenbürger Brasiliens ernannt worden. Nun krönte er eine spektakuläre Aufholjagd mit einem von DRS unterstützten Überholmanöver in Runde 45. Verstappen-Kollege Sergio Perez hatte das Nachsehen.

Der Doppelsieg für die im laufenden Jahr schwächelnden Mercedes-Fahrer zeichnete sich ab. Die Silberpfeile dominierten bereits den Samstag. Ein Trend, der bis zum Ende anhalten sollte. Russell hielt den Vorsprung von rund zehn Sekunden auf seinen Landsmann und Teamkollegen noch über fünf Runden - dann beschlossen die Mechaniker, Hamilton zugunsten einer Undercut-Strategie in die Box zu holen. 

Wieder Safety Car

In Runde 53 erlebte das aus Zuschauersicht kurzweilige Rennen eine weitere Wendung. Die gelbe Flagge musste rausgeholt werden, Lando Norris blieb in Kurve 10 stecken. Grund: Wagen defekt, das Getriebe streikte. Dem 23-jährigen Briten stand die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Eine Bergung erwies sich als schwierig.

Das Safety Car musste auf die Strecke. Hamilton spielte das in die Hände, der Rückstand auf seinen Teamkollegen verkürzte sich erzwungenermaßen. Von Russells Frage nach einem Agreement, die Plätze nicht mehr zu tauschen, wollte Mercedes nichts wissen. "Ihr fährt gegeneinander. Seid einfach respektvoll!", kam es aus der Box zurück.

Der Streit zwischen Ocon und Alonso erlebte fast eine Fortsetzung. Die beiden Alpine-Fahrer fanden sich auf den Plätzen acht und neun wieder. Per Funk kam die Meldung, Ocon solle sich auf keinen Fall auf einen Zweikampf mit Alonso einlassen, sondern sich auf den siebtplatzierten Sebastian Vettel konzentrieren.

Ferrari kämpfte sich aufs Podium

Kurz nachdem das Safety Car das Rennen wieder freigab (Runde 60), überholten gleich beide Fahrer den Deutschen. Auch Verstappen zog am scheidenden Deutschen vorbei: nur mehr Platz zehn für den Aston Martin-Piloten. Vettel sollte bis zum Ende des Rennens noch auf P11 durchgereicht werden.

Vorne setzten sich die zwei Mercedes AMG W13 ab, Russell setzte gar eine neue Bestmarke, als Sahnehäubchen sicherte er sich neben seinem ersten Karriereerfolg auch den Punkt für die schnellste Runde.

Carlos Sainz kämpfte sich noch auf das Podium, überholte den bis dahin drittplatzierten Perez. Auch Leclerc ließ den Mexikaner hinter sich. Dessen Teamkollege Verstappen schob sich unterdessen mit einem starken Überholmanöver gegen Bottas und Ocon zumindest auf P7. Bis zur letzten Runde sollte er auch den Teamkollegen überholen und seine Position noch geringfügig aufbessern (6. Platz).

Eben jenes Überholmanöver war vom Rennstall nicht vorgesehen - Verstappen hätte Platz machen müssen, um Perez im Kampf um den zweiten Platz in der Fahrerwertung zu unterstützen. In Interviews nach der Siegerehrung reagierte Red Bull Racing-Boss Marko ausweichend, verwies auf das Rennen in Abu Dhabi nächste Woche.

Riesiger Erfolg für Russell und Mercedes

In seinem 81. Rennen vollendete der 24-jährige Georg Russell seine enorm positive Entwicklung zum Spitzenfahrer. Der Große Preis von Sao Paulo sollte sich zum herausragenden Moment für den Briten entwickeln. Die Freude über den ersten Sieg in seiner Karriere kannte bei Russell keine Grenzen: "Riesiges Dankeschön an das ganze Team. Wir haben alles richtig gemacht!"

So durften letztlich zwei Hymnen Saisonpremiere feiern: sowohl das britische, als auch das deutsche Preislied waren dem Formel 1-Publikum 2022 bislang vorenthalten worden.