Freiburg in Turin: Breisgauer Europa-Abenteuer geht gegen Juve ohne Pogba weiter

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Freiburg in Turin: Breisgauer Europa-Abenteuer geht gegen Juve ohne Pogba weiter
Aktualisiert
Gegen Juventus Turin bestreitet auch Christian Streich das bisher größte Spiel seiner Karriere.
Gegen Juventus Turin bestreitet auch Christian Streich das bisher größte Spiel seiner Karriere.Profimedia
Vor 8 Jahren stieg der SC Freiburg noch kläglich in die 2. Bundesliga ab, 34 Punkte nach 34 Spieltagen reichten nicht für ein weiteres Verweilen im Oberhaus, doch die Breisgauer hielten trotz der verkorksten Saison an ihrem Cheftrainer Christian Streich fest, welcher zu diesem Zeitpunkt bereits in seiner vierten Saison das Amt des Chef-Trainers beim SC bekleidete. Knapp eine Dekade später stehen die Freiburger im Achtelfinale der Europa League gegen Juventus Turin und das weder mit Glück noch als klarer Außenseiter.

Nur der BVB und Wolfsburg konnten Freiburg im Jahr 2023 bisher bezwingen, ansonsten konnte der SC im neuen Jahr 4 Siege und 3 Unentschieden einfahren, in den letzten 5 Pflichtspielen gab es keine einzige Niederlage. Auf der anderen Seite steht Juventus Turin, der italienische Rekordmeister blieb in 8 der letzten 10 Pflichtspiele ungeschlagen, auch wenn es zuletzt eine Niederlage gegen die Roma gab.

Zum Match-Centre: Juventus Turin vs. SC Freiburg

In der Vereinsgeschichte der Breisgauer hat Europa bisher nur eine kleine Fußnote, das beste Resultat war das Erreichen der 3. Runde des UEFA-Cups 2001/2002, damals musste man sich dem aktuellen Tabellenführer der Eredevisie, Feyenoord Rotterdam geschlagen geben. Turin ist hingegen ein "alter Hase" im europäischen Geschäft, zuletzt gewann die alte Dame 1995/1996 die Champions League, konnte danach aber auch fünfmal das Finale erreichen. In den letzten Jahren flachten die Leistungen jedoch stark ab. 

In der Gruppenphase konnte sich Christian Streichs Truppe mit 14 Punkten als ungeschlagener Sieger der Gruppe G präsentieren, ließ Nantes, Qarabag und Piräus hinter sich. In der Bundesliga befindet man sich mit dem 5. Rang weiter auf Kurs und auch im DFB Pokal geht es im April weiter - Viertelfinale gegen Bayern München - muss sich dieses Freiburger Team also wirklich vor Juventus Turin verstecken?

Nachdem sie in der höchsten deutschen Spielklasse Teams wie den amtierenden Europa-League-Champion aus Frankfurt hinter sich gelassen haben, sollte in Turin definitiv viel mehr drin sein als nur eine Teilnahmeurkunde. Christian Streich hat sein komplettes Team mitgenommen. Er könne sich "niemals verzeihen", wenn beim vielleicht größten Spiel der Freiburger Vereinshistorie jemand zuhause gelassen würde. Sympathisch, aber auch ein Zeichen für den exzellenten Freiburger Teamgeist. Die Breisgauer gehen geschlossen und mit viel Ruhe an die Sache heran, während es bei Turin ganz anders schaut. Nach dem Bilanz-Skandal und dem darauffolgenden Punktabzug liegen sie im Niemandsland der Serie A und brauchen mutmaßlich einen Sieg in der Europa League, um nächstes Jahr nicht den internationalen Wettbewerb zu verpassen.

Mit beinahe voller Kraft vorraus - Juve ohne Pogba

Wenn wir auf die Aufstellungen schauen, wird es bei den Freiburgern kaum Ausfälle zu verschmerzen geben, Kyerehs Verletzung beendete die Saison des Neuzugangs aus St. Pauli und auch Michael Gregoritsch wird aufgrund eines Infekts fehlen. Der restliche Kader steht jedoch zur Verfügung, wodurch die Schwarz-Weißen ein eingespieltes Team auf den Platz bringen können. Gegen Juventus könnten sie, wie zuletzt gegen Leverkusen im 3-4-3 System spielen und den spielstarken Italienern einiges an Druck entgegenbringen.

Juventus muss ebenso auf keinen Stammspieler verzichten, Joker Moise Kean, der gegen AS Rom mit einer extrem kuriosen roten Karte, wenige Sekunden nach seiner Einwechslungen, wieder den Platz verlassen musste, steht ihnen aufgrund der unterschiedlichen Verbände ebenso zur Verfügung. Massimiliano Allegri wird mutmaßlich also den selben Kader wie gegen die Roma ins Rennen schicken, womit die Alte Dame dann mit Dreierkette und Vlahovic in der Spitze agieren würde. Der Franzose Paul Pogba war laut Medienberichten am Mittwochabend zu spät zum gemeinsamen Essen erschienen. Trainer Allegri verzichtet daher gegen die Breisgauer auf den Mittelfeldspieler.

So könnten sie spielen:

Juventus Turin: Szczesny - Danilo, Bremer, Alex Sandro - Cuadrado, Fagioli, Locatelli, Rabiot, Kostic - Di Maria - Vlahovic.

SC Freiburg: Flekken - Sildillia, Lienhart, Ginter - Kübler, Höfler, Eggestein, Günter - Doan, Sallai, Grifo.

Flashscore Prognose: Freiburg bringt sich in gute Position fürs Rückspiel

Die Freiburger werden hier absolut nichts zu verlieren haben, allein das Erreichen dieser Runde ist bereits der größte Erfolg auf europäischer Ebene in der Vereingeschichte der Schwarzwälder, die sich mit einer guten Leistung hier die Kirsche auf die Torte setzen könnten.

Mit einer engagierten Leistung sollte es gegen Juve, die mit dem Rücken zur Wand stehen und eine Menge Unruhe im Verein haben möglich sein, zumindest ein Unentschieden zu erreichen und dann kommende Woche vor heimischer Kulisse das Ticket fürs Viertelfinale zu buchen. Ein knappes 1:1 am Ende erscheint definitiv realistisch für Streichs Jungs auf der Auswärtsfahrt nach Italien.