Frühjahrsputz von Nagelsmann: Neue Namen und knallharte Entscheidungen

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Frühjahrsputz von Nagelsmann: Neue Namen und knallharte Entscheidungen
Julian Nagelsmann hat vor der EM im Sommer die Qual der Wahl.
Julian Nagelsmann hat vor der EM im Sommer die Qual der Wahl.AFP
Waldemar Anton statt Mats Hummels, Aleksandar Pavlovic statt Leon Goretzka, Robin Koch statt Niklas Süle - mit radikalen Umbaumaßnahmen will Julian Nagelsmann die Heim-EM retten. Wenn der Bundestrainer die Nation mit neuen Namen und knallharten Entscheidungen bei der ersten Nominierung des Jahres für die Klassiker in Frankreich und gegen die Niederlande am Donnerstag allerdings überraschen wollte, dann kann er das vergessen. Fast sein komplettes Aufgebot sickerte bereits durch, der Deutsche Fußball-Bund (DFB) ist davon alles andere als begeistert.

Dabei hatte Nagelsmann seine Pläne schon vor Wochen teilweise in einem großen Spiegel-Interview offenbart. "Es wird bestimmt der eine oder andere nicht nominiert werden, von dem viele denken, der sei sicher dabei", erklärte der 36-Jährige offen. Inzwischen sind einige der Betroffenen bekannt. Neben Goretzka, Hummels und Süle dürften auch die Namen von Julian Brandt, Nico Schlotterbeck, Serge Gnabry, Robin Gosens und Kevin Trapp im Aufgebot für die Spiele am 23. März in Lyon und drei Tage später in Frankfurt/Main fehlen.

Dafür wird Nagelsmann neben den Rückkehrern Manuel Neuer und Toni Kroos auch einige neue Gesichter beim Treffpunkt am nächsten Montag in Frankfurt begrüßen. Von den Himmelsstürmern des VfB Stuttgart stehen wohl Anton, Deniz Undav und Maximilian Mittelstädt erstmals im Aufgebot des viermaligen Weltmeisters. Das gilt auch für das Münchner Top-Talent Pavlovic. "Aleks hat sich unglaublich gut entwickelt. Er spielt extrem konstant und mit einem hohen Selbstverständnis - auch bei internationalen Spielen, wo viel Druck drauf ist. Das ist eine Auszeichnung für uns und freut uns natürlich", sagte Bayerns Sportdirektor Christoph Freund bei Sky.

Dass Goretzka ein Opfer des Frühjahrsputzes drei Monate vor dem EM-Eröffnungsspiel am 14. Juni in München gegen Schottland ist, verriet Freund ebenfalls. Die Nicht-Berücksichtigung sei "schade, weil Leon es richtig gut gemacht hat zuletzt und ein absoluter Führungsspieler für uns ist".

Doch Nagelsmann hat das gesamte Konstrukt im Blick, das nicht zuletzt bei den Länderspielen im November gegen die Türkei (2:3) und in Österreich (0:2) einen äußerst fragilen Eindruck hinterließ. "Es rattert schon in meinem Kopf", sagte Nagelsmann und ließ die Fans an seinen Gedanken teilhaben: "Wir werden mehr Spieler im Kader haben wie Pascal Groß, die sich auch mal für andere reinwerfen und denen es weniger darum geht, mit einem tollen Pass zu glänzen."

Für die fehlenden Spieler im Aufgebot am Donnerstag herrscht Alarmstufe Rot. Denn es ist nicht davon auszugehen, dass der Bundestrainer bei der Nominierung seines EM-Kaders nach dem letzten Bundesligaspieltag am 18. Mai erneut eine Kehrtwende vollzieht. Einzig der für drei Spiele gesperrte Leroy Sane dürfte sicher zurückkehren. Für alle anderen gilt: Wer gegen Frankreich und die Niederlande nicht dabei ist, der hat auch ganz schlechte Karten, auf den EM-Zug aufzuspringen.