Will keiner aufsteigen? Schneckenrennen in Liga 2 – Selbst KSC und Club nicht raus

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Will keiner aufsteigen? Schneckenrennen in Liga 2 – Selbst KSC und Club nicht raus
Hinter Marcel Rapp und Holstein Kiel läuft ein träges Schneckenrennen um den Aufstieg in die Bundesliga.
Hinter Marcel Rapp und Holstein Kiel läuft ein träges Schneckenrennen um den Aufstieg in die Bundesliga.Profimedia
Was haben der Hamburger SV, Greuther Fürth, Fortuna Düsseldorf, Hannover 96 und der SC Paderborn gemeinsam? Sie wollen nicht aufsteigen! Dieser Schluss liegt für Außenstehende zumindest nahe, wenn man das Schneckenrennen der letzten Wochen in der 2. Liga so betrachtet.

Keines der fünf Teams holte in den acht bisherigen Rückrundenspielen mehr als vier Siege, einzig Hannover (15 Punkte) schaffte mehr als die Hälfte der Maximalausbeute. "Die Liga sieht fast so aus, als ob keiner so richtig aufsteigen will", sagte der Fürther Trainer Alexander Zorniger kürzlich - und erntete dafür einige Lacher.

Nehmen wir das Beispiel HSV. Gerade einmal zwei der letzten sechs Spiele konnte der große Aufstiegsfavorit für sich entscheiden. Selbst der Trainerwechsel zum vermeintlichen Heilsbringer Steffen Baumgart hatte angesichts von zwei Niederlagen in drei Spielen noch nicht den erhofften Effekt.

Als Dritter liegen die stolzen Hanseaten immerhin noch in der Pole Position, was das Rennen um die Aufstiegsspiele gegen den Drittletzten der Bundesliga angeht. Der größte Trumpf des HSV ist bis jetzt aber vor allem die Schwäche der anderen. Einen Punkt liegen die Hamburger noch vor Düsseldorf, zwei vor Hannover und Paderborn, drei vor Fürth.

Verfolger sind zu unkonstant

"Es liegt so dicht beieinander. Du musst einfach Spiele auf deine Seite ziehen, und zwar ganz konsequent", sagte Zorniger. Doch das mit der Konsequenz ist so eine Sache. Auch bei den Fürthern. Die Franken brachten das Kunststück fertig, fünf der letzten sechs Spiele zu verlieren. Träume von den Bayern, von Leverkusen und Dortmund scheinen da vollkommen unangebracht.

Und so ist es momentan am ehesten Düsseldorf zuzutrauen, dem HSV ein Schnippchen zu schlagen. Die Fortuna, die den Zweitliga-Spieltag am Freitagabend (18.30 Uhr/Sky) beim Schlusslicht VfL Osnabrück eröffnet, hat von acht Rückrundenspielen zwar nur zwei gewonnen, die aber in den letzten drei Wochen.

Auch in Hannover träumt man von der Renaissance vergangener Erstliga-Tage. Die Niedersachsen kamen 2024 noch am besten aus den Startlöchern, wurden nach zunächst vier Siegen in Serie zuletzt aber auch von einer seltsamen Aufstiegsphobie heimgesucht. Zwei Punkte aus drei Spielen verhinderten bislang den Sprung aufs Zweitliga-Treppchen.

Auch Nürnberg und Karlsruhe sind noch im Rennen

Und so geht der Blick zwangsläufig auch in den Rückspiegel, wo mit dem 1. FC Nürnberg (5 Punkte Rückstand auf den HSV) und dem Karlsruher SC (6) plötzlich zwei weitere Klubs wieder auftauchen. Stottert der Motor der Oberen so weiter, könnten die Altmeister auf der neun Spiele langen Zielgeraden tatsächlich noch vorbeiziehen.

Übrigens: Noch weniger als die aktuellen 41 Punkte des HSV hatte nach 25 Spieltagen in der Zweitliga-Historie dieses Jahrtausends als Tabellendritter einzig Holstein Kiel: In der Saison 2017/18 kamen die Störche seinerzeit auf 40 Punkte und schafften es am Ende mit 56 Zählern tatsächlich in die Relegation. Dort war der Bundesligist allerdings eine Nummer zu groß: Wolfsburg gewann beide Spiele, Kiel blieb zweitklassig.